Nach der verheerenden Erdbebenkatastrophe schickt der Bund weitere Fachleute und Hilfsgüter in die Türkei und nach Syrien. Medizinische Fachkräfte, Ingenieure und winterfeste Familienzelte sollen den Betroffenen vor Ort helfen.
Die Humanitäre Hilfe des Bundes setzt ihr Engagement zugunsten der Bevölkerung in den Katastrophengebieten in der Türkei und in Syrien fort, wie das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Donnerstag mitteilte.
Am Montag seien vier zusätzliche medizinische Fachkräfte des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe ins türkische Hatay geflogen. Sie werden in einem Provinzspital zum Einsatz kommen, in dem in erster Linie Kinder und ihre Mütter versorgt werden, wie das EDA schrieb.
Dieses Gesundheitsfachpersonal verstärke das Einsatzteam, das bereits seit zehn Tagen vor Ort sei. Es hatte die 87 Spezialistinnen und Spezialisten der Rettungskette Schweiz sowie die acht Hunde abgelöst, die an den inzwischen beendeten Such- und Rettungsaktionen beteiligt waren.
Zwei Wochen nach dem heftigen Erdbeben sei der Bedarf an Hilfe in den betroffenen Gebieten enorm. 100 winterfeste Familienzelte und 10 Multifunktionszelte sollen in die betroffenen Regionen gebracht werden. Dieses Material komme zu den 300 Zelten hinzu, die bereits in der Vorwoche in die Türkei geschickt worden waren.
Ferner würden derzeit in und um die Stadt Kahramanmaras 2000 Hygiene-Sets verteilt. Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) kümmere sich auch um den Transport von mehreren Tonnen Winterausrüstung, die von einem Schweizer Detailhändler gespendet worden seien, darunter Zelte, Schlafsäcke und Winterkleidung.
Auch in Syrien, wo vergangene Woche ein Team der Deza im Einsatz war, um die humanitäre Lage einzuschätzen, bestehe grosser Bedarf an Hilfe. Ende Woche werden laut EDA zwei Ingenieure und zwei Katastrophenexperten Richtung Aleppo aufbrechen.
Deren Aufgabe bestehe hauptsächlich darin, in Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen und den Behörden vor Ort festzustellen, ob die noch vorhandenen Gebäude bewohnbar sind. So soll sichergestellt werden, dass die Bevölkerung nur in sichere Wohnungen und Häuser zurückkehrt. Zudem würden die Vorbereitungen für eine schnellstmögliche Lieferung von 300 winterfesten Zelten in den Nordwesten des syrischen Erdbebengebiets laufen.
Die Schweiz habe bereits rund 8 Millionen Franken zur Unterstützung der Erdbebenopfer in der Türkei und in Syrien freigegeben. Dieser Betrag umfasse insbesondere einen Betrag von 3 Millionen Franken für Syrien. Mit diesem reagiere die Deza auf den Hilfsaufruf der Vereinten Nationen reagiert. Die Uno beziffert die benötigte Hilfe für die Türkei auf 1 Milliarde US-Dollar und für Syrien auf 400 Millionen US-Dollar. (rbu/sda)