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Schweiz

Bundesrat Jans äussert Besorgnis über Schengen-Binnenkontrollen

Bundesrat Jans äussert Besorgnis über zunehmende Grenzkontrollen im Schengenraum

22.03.2025, 09:4522.03.2025, 09:45
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Bundesrat Beat Jans hat sich bei einem Treffen mit EU-Innenkommissar Magnus Brunner besorgt über die Zunahme der Binnengrenzkontrollen im Schengen-Raum geäussert. Ein offener Grenzverkehr sei wichtig für die Wirtschaft und die freie Mobilität der Bevölkerung.

Jans diskutierte mit Brunner am Freitag in Zürich über das Funktionieren des Schengenraums, der am 1. Januar 2025 auf Rumänien und Bulgarien erweitert wurde, wie das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) am Samstag mitteilte.

Bundesrat Beat Jans spricht zur Kleinen Kammer, an der Fruehjahrssession der Eidgenoessischen Raete, am Mittwoch, 5. Maerz 2025 im Staenderat in Bern. (KEYSTONE/Alessandro della Valle)
Beat Jans plädiert für einen offenen Grenzverkehr.Bild: keystone

Es müsse sichergestellt werden, dass die Binnenkontrollen im Schengen-Raum im Rahmen der rechtlichen Vorgaben erfolgten und zwischen den betroffenen Ländern abgestimmt seien. EU-Kommissar Brunner habe die Bedeutung eines wirksamen Aussengrenzschutzes betont. Die Mitgliedstaaten müssten miteinander kooperieren.

Brunner habe auch die Rolle der Schweiz gewürdigt: «Als Schengen-Assoziierter Staat spielt die Schweiz eine wichtige Rolle für die EU bei der effektiven Steuerung der Migrationspolitik. Diese Steuerung ist notwendig, damit sie nicht als Herausforderung, sondern als Chance wahrgenommen wird», zitierte das EJPD den EU-Kommissar in der Mitteilung.

Migrations- und Asylpakt für Jans Chance

Weiteres Thema der Gespräche war die Migrationspolitik. Jans habe dabei insbesondere die Bedeutung des EU-Migrations- und Asylpakts hervorgehoben, zu dem der Bundesrat gleichentags die Botschaft zuhanden des Parlaments verabschiedet hatte. Es handle sich um einen Meilenstein im Migrationsbereich, sagte Jans gemäss Mitteilung.

Der Migrations- und Asylpakt sei eine Chance, das Migrationsmanagement in ganz Europa effizienter und nachhaltiger zu machen. Der EJPD-Vorsteher und Innenkommissar Brunner unterhielten sich auch über den Vorschlag der EU-Kommission zur kürzlich präsentierten Rückführungsverordnung. Das Ziel sind schnellere und wirksamere Verfahren für die Rückkehr. Zentral bleibe die Einhaltung der Grund- und Menschenrechte, sagte Jans weiter.

epa11956150 Magnus Brunner, European Commissioner for Internal Affairs and Migration, speaks during a debate on the 'Presentation of the Proposal on a New Common Approach on Returns' at the  ...
Magnus Brunner ist EU-Kommissar für Innere Sicherheit und Migration.Bild: keystone

Jans und Brunner hätten sich zudem über die Sicherheitslage in Syrien sowie über den Schutz der Geflüchteten aus der Ukraine unterhalten. Es sei im Interesse der Schweiz, sich mit der EU zu koordinieren, weil dadurch Sekundärmigration innerhalb des Schengenraums verhindert werden könne.

Brunner ist seit 1. Dezember 2024 neuer EU-Kommissar für Innere Sicherheit und Migration. Für die Schweiz als assoziierten Schengen-Staat ist die enge Zusammenarbeit mit der EU-Kommission insbesondere im Bereich Schengen/Dublin von grosser Bedeutung. EJPD-Vorsteher Beat Jans nimmt auch regelmässig an den Justiz- und Innenministertreffen der Schengen-Staaten teil. (sda)

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25 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Chriggeli
22.03.2025 16:13registriert Dezember 2022
Wie ist es möglich, dass wir, als kein Erstland, immer mehr Fremde in der Schweiz haben. Rundherum werden Grenzkontrollen gemacht und nur wir Schweizer sind mutig dazu. Unser Land wird überfüllt. Unsere Kassen werden geleert. Alles wird teurer. Ich würde Grenzkontrollen befürworten, damit wieder Ruhe in unser Land einkehrt und damit der Dichtestress wieder abgebaut wird. Was Jans will, interessiert mich nicht mehr, weil er genau das Gegenteil macht, als das, was er vor der Wahl versprochen hat.
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NicknamePaul
22.03.2025 13:24registriert Juni 2023
(2) Angesichts dieser Farce wird es unbedingt für uns Zeit, darüber nachzudenken, vorläufig aus eben diesem Schengen-Raum auszutreten, jedenfalls solange bis sich deren grössten Mitglied- UND EU-Staaten darauf geeinigt haben, Abkommen so auszugestalten, dass sie dann auch eingehalten werden, insbesondere nachdem wir ja nun seit Jahren sehen, dass in all den Debatten sichtbar geworden ist, dass man nicht mehr in der Lage zu sein scheint, Asyl, Immigration und Illegale Einreisen zu unterscheiden.
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Ursula's Mann
22.03.2025 19:25registriert Mai 2021
Jans schadet der Schweiz nachhaltig
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