Trump will der Schweiz «helfen» – das wissen wir über den möglichen Zoll-Deal
Wie Bloomberg am Montag meldete, zeichnet sich in den Verhandlungen der beiden Länder eine Einigung ab. Diese könnte bereits in den nächsten zwei Wochen erzielt werden, hiess es.
Das Abkommen beinhalte eine Senkung des derzeitigen US-Zolltarifs auf die Einfuhr von zahlreichen Schweizer Gütern auf 15 Prozent, schrieb die US-Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg mit Verweis auf mit der Angelegenheit vertraute Quellen weiter. Seit Anfang August gilt für die Schweiz ein US-Strafzoll von 39 Prozent. Die EU wurde indes nur mit einem Zoll von 15 Prozent belegt.
Das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) gab sich bedeckt. Man bestätige Bloomberg diesbezüglich «selbstverständlich nicht», sagte Departementssprecher Markus Spörndli am Montag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Verhandlungen würden laufen, und währenddessen werde nicht kommentiert.
Wie der Medienkonferenz vom Montag im Weissen Haus zu entnehmen ist, sagte US-Präsident Donald Trump auf die Frage eines Bloomberg-Journalisten zum Thema Zölle und Schweiz:
Auf Nachfrage wollte er jedoch keine konkrete Zahl nennen. «Wir wollen, dass die Schweiz erfolgreich bleibt», sagte der amerikanische Präsident weiter, der unser Land einmal mehr «wunderbar» nannte. Die Zölle hätten die Schweiz «sehr hart getroffen». Trump hob ausdrücklich hervor, dass die Schweiz bisher ein «guter Verbündeter» gewesen sei.
Sofern das Abkommen zustande kommt, wäre es das Resultat intensiver diplomatischer Bemühungen und direkter Gespräche zwischen Schweizer Wirtschaftsvertretern und den USA. Eine Delegation um Diplomatin Helene Budliger Artieda hatte in den letzten Wochen mehrfach in Washington verhandelt. Laut «Bloomberg» habe die «Angelegenheit letzte Woche richtig Schwung bekommen, als eine Gruppe Schweizer Milliardäre und Manager Donald Trump im Oval Office trafen».
Trump veräppelt Bloomberg-Reporter
Für Erheiterung bei seiner Entourage sorgte Trump bei der Medienkonferenz, als er den Bloomberg-Reporter, der mehrmals bezüglich der Schweiz nachfragte, veräppelte. Haben Sie etwas mit der Schweiz zu tun?», fragte der Präsident zurück. Dann sagte er an seine Berater gewandt, der Reporter wolle wohl «eine schöne Uhr kaufen. Er will eine schöne Rolex kaufen.»
Der Chef der Uhrenfirma, Jean-Frédéric Dufour, war vorige Woche Teil der inoffiziellen Schweizer Delegation. Angeblich wurde Trump, der ein Faible für die teuren Schweizer Uhren hat, während des Treffens auch eine Rolex als Geschenk überreicht.
(chmedia/sda/awp/con)
