Konrad Steffen, dem ehemaligen Direktor des Forschungsinstituts WSL, kommt eine besondere Ehre zuteil: Im Norden Grönlands erhält ein mariner Endgletscher seinen Namen. Im Sommer 2020 verunfallte Steffen bei der Feldarbeit in Grönland tödlich.
Das grönländische Komitee für Ortsnamen benannte drei Gletscher nach verstorbenen Glaziologen, «die den Grossteil ihres Lebens damit verbrachten, Wissen über grönländische Gletscher und deren Dynamik zusammenzutragen», wie die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) am Montag auf ihrer Webseite mitteilte. Neben Konrad Steffen kam die Ehre auch den dänischen Glaziologen Niels Reeh und Anker Weidick zuteil.
Die Benennung von grönländischen Gletschern nach Personen sei bislang einmalig, schrieb die WSL. Den Namen des ehemaligen WSL-Direktors und Polarforschers erhält ein mariner Endgletscher im Norden Grönlands. Offiziell heisst dieser Gletscher, der das Inlandeis und das Meer verbindet, nun «Sermeq Konrad Steffen.»
Konrad Steffen kam im Sommer 2020 bei einem Sturz in eine mit Wasser gefüllte Gletscherspalte in Grönland im Alter von 68 Jahren ums Leben. Er wartete dort Wetterstationen bei Ilulissat. Dieses Netzwerk von Wetterstationen errichtete Steffen ab 1990. Mit den gesammelten Daten liess sich frühzeitig das beschleunigende Abschmelzen des grönländischen Eisschildes nachweisen. (aeg/sda)