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World Happiness Report: Das sind die glücklichsten Länder der Welt

Das glücklichste Land der Welt ist dasselbe wie immer – die Schweiz büsst deutlich ein

Finnland bleibt das Land mit den glücklichsten Menschen der Erde. Die Schweiz büsst mehrere Ränge ein und fällt aus den Top 10. Hier sind einige bemerkenswerte Ergebnisse aus dem aktuellen World Happiness Report.
20.03.2025, 06:3921.03.2025, 09:43
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Der Glücklichkeits-Champion

Die Finnen sind die glücklichsten Menschen der Welt: Diese Aussage verkommt zur Gewohnheit. Das Land im hohen Norden Europas sichert sich die Topplatzierung in der weltweiten Glücksrangliste im achten Jahr in Folge, wie aus dem aktuellen Weltglücksbericht hervorgeht. Dieser wird anlässlich des Weltglückstags am 20. März jeweils veröffentlicht.

glücklicher finne in der sauna
So stellt sich ChatGPT einen glücklichen Finnen vor.Bild: chatgpt

Finnland schneidet bei fast allen Messkriterien (siehe auch letzter Punkt) gut ab. Das Land habe ein hochqualitatives Gesundheitssystem, das für alle zugänglich ist, ein vorbildliches Bildungssystem und umfassende Sozialwerke. Weiter sei die Ungleichheit in Finnland klein – und sehr wenige Menschen sind von privaten Hilfsorganisationen abhängig.

Die weiteren Glücklichen

Auch auf den nächsten Rängen ändert sich in diesem Jahr nichts. Es gilt: Der Norden Europas ist die glücklichste Region der Welt. So behalten auch Dänemark, Island und Schweden ihre Spitzenplätze, auf Rang sieben folgt Norwegen.

Happiness 1
Die Ränge 1 bis 48.Bild: WHR

Zurück in den Top 5 sind die Niederlande auf Rang fünf, während es Costa Rica (6) und Mexiko (10) erstmals in die Top 10 schaffen.

Die Schweiz bleibt immerhin das glücklichste deutschsprachige Land, rutscht aber von Platz 9 auf 13 ab. Damit gehören wir zu den grössten Verlierern in diesem Jahr. Österreich verliert ebenfalls und landet drei Ränge weiter hinten als im Vorjahr auf Position 17. Deutschland verbessert sich dagegen von Rang 24 auf 22.

Einige Auffälligkeiten

Diverse Ergebnisse des Berichts stechen heraus. So verlieren die klassischen Industrienationen seit Jahren an Boden, was sich auch 2025 wieder zeigt. So befindet sich erstmals, seit der Bericht verfasst wird, keine der klassischen grossen Industrienationen in den Top 20 der Rangliste.

USA so schlecht wie noch nie

Das zeigt sich symptomatisch an den USA. Die weltgrösste Volkswirtschaft büsst seit mehreren Jahren Ränge ein und klassiert sich mit Platz 24 anno 2025 so schlecht wie noch nie zuvor.

Während sich geopolitisch eine Verteilung der globalen Macht abzeichnet und eine multipolare Welt je länger, desto wahrscheinlicher wird, scheint sich diese Veränderung auch in der Abnahme der wahrgenommenen Glücklichkeit in vielen westlichen Ländern zu manifestieren. Die Autorinnen und Autoren schreiben:

«Generell sind die westlichen Industrienationen in der Gegenwart weniger glücklich als sie es zwischen 2005 und 2010 waren.»

Die Schweiz fällt in 10 Jahren 12 Plätze zurück

Im Jahr 2013 waren von den 20 glücklichsten Ländern 14 Industrienationen, die grosse Mehrheit dem globalen Westen zugehörig. Die Schweiz rangierte damals auf Platz 3, 2015 war sie gar an der Spitze der Rangliste zu finden. Zusammen mit den USA und Kanada gehört die Schweiz in diesem Jahr zu den grössten Verlierern auf der Rangliste.

Zu den grossen Gewinnern gehören derweil Schwellenländer oder solche, welche sich gerade zu einem solchen entwickeln. So zum Beispiel China, die Mongolei, die Philippinen oder Vietnam in Asien, Nicaragua in Südamerika und Togo in Afrika.

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Die Ränge 49 bis 96.Bild: WHR

Die Schlusslichter

Am Ende der Rangliste stehen Länder, die mit Konflikten, Armut, Korruption oder allem zusammen zu kämpfen haben. Beispielsweise sind das Sierra Leone, Malawi oder Botswana in Afrika oder der Libanon und Jemen in Asien. Besonders prekär ist anhand der Messkriterien die Lage in Afghanistan, das mit grossem Abstand Schlusslicht ist.

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Die Ränge 97 bis 147.Bild: WHR

Zum Hintergrund und den Messmethoden

Der Weltglücksbericht wird alljährlich von einem interdisziplinären Forscherteam um das Wellbeing Research Centre der Universität Oxford zum Weltglückstag am 20. März veröffentlicht. Er liefert Einblicke, wie es um die Zufriedenheit und die wahrgenommene Lebensqualität der Menschen in aller Welt bestellt ist. Die Autorinnen und Autoren arbeiten mit einem Drei-Jahres-Durchschnitt bei der Auswertung der jährlichen Umfragen.

In die Bewertung fliessen ganz unterschiedliche Faktoren wie die Wirtschaftsleistung eines Landes, Gesundheit, die Sozialwerke, das Freiheitsgefühl, die Grosszügigkeit der Menschen und die Wahrnehmung von Korruption ein. Für die Rangliste werden die jeweiligen Bereiche addiert und ergeben so einen Gesamtskore. Der ausführliche Bericht kann hier heruntergeladen werden.

Mit Material der Nachrichtenagenturen SDA und DPA.

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193 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Rethinking
20.03.2025 07:04registriert Oktober 2018
Zu hohe Miet- und Krankenkassen-Kosten…

Ein Land dass sich hauptsächlich um die Wirtschaftlichen Interessen kümmert, statt um seine Bevölkerung…

Kein Wunder steigt die Schweiz ab…
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Raketenwissenschaftler
20.03.2025 07:01registriert Januar 2023
In der Schweiz ist die Gesellschaft unglaublich egoistisch geworden, Geld wird über Menschlichkeit gestellt und jeder will sich ein möglichst fettes Stück vom Kuchen unter den Nagel reissen. Neid und Missgunst regieren, kein Wunder ist das Glück zunehmend getrübt.
18831
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Haarspalter
20.03.2025 06:59registriert Oktober 2020
Finnland als direkter Nachbar Russlands auf Platz 1?

Das stimmt mich optimistisch - die Finnen scheinen sich von Putin nicht wirklich einschüchtern zu lassen.
13010
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