Die Finnen sind die glücklichsten Menschen der Welt: Diese Aussage verkommt zur Gewohnheit. Das Land im hohen Norden Europas sichert sich die Topplatzierung in der weltweiten Glücksrangliste im achten Jahr in Folge, wie aus dem aktuellen Weltglücksbericht hervorgeht. Dieser wird anlässlich des Weltglückstags am 20. März jeweils veröffentlicht.
Finnland schneidet bei fast allen Messkriterien (siehe auch letzter Punkt) gut ab. Das Land habe ein hochqualitatives Gesundheitssystem, das für alle zugänglich ist, ein vorbildliches Bildungssystem und umfassende Sozialwerke. Weiter sei die Ungleichheit in Finnland klein – und sehr wenige Menschen sind von privaten Hilfsorganisationen abhängig.
Auch auf den nächsten Rängen ändert sich in diesem Jahr nichts. Es gilt: Der Norden Europas ist die glücklichste Region der Welt. So behalten auch Dänemark, Island und Schweden ihre Spitzenplätze, auf Rang sieben folgt Norwegen.
Zurück in den Top 5 sind die Niederlande auf Rang fünf, während es Costa Rica (6) und Mexiko (10) erstmals in die Top 10 schaffen.
Die Schweiz bleibt immerhin das glücklichste deutschsprachige Land, rutscht aber von Platz 9 auf 13 ab. Damit gehören wir zu den grössten Verlierern in diesem Jahr. Österreich verliert ebenfalls und landet drei Ränge weiter hinten als im Vorjahr auf Position 17. Deutschland verbessert sich dagegen von Rang 24 auf 22.
Diverse Ergebnisse des Berichts stechen heraus. So verlieren die klassischen Industrienationen seit Jahren an Boden, was sich auch 2025 wieder zeigt. So befindet sich erstmals, seit der Bericht verfasst wird, keine der klassischen grossen Industrienationen in den Top 20 der Rangliste.
Das zeigt sich symptomatisch an den USA. Die weltgrösste Volkswirtschaft büsst seit mehreren Jahren Ränge ein und klassiert sich mit Platz 24 anno 2025 so schlecht wie noch nie zuvor.
Während sich geopolitisch eine Verteilung der globalen Macht abzeichnet und eine multipolare Welt je länger, desto wahrscheinlicher wird, scheint sich diese Veränderung auch in der Abnahme der wahrgenommenen Glücklichkeit in vielen westlichen Ländern zu manifestieren. Die Autorinnen und Autoren schreiben:
Im Jahr 2013 waren von den 20 glücklichsten Ländern 14 Industrienationen, die grosse Mehrheit dem globalen Westen zugehörig. Die Schweiz rangierte damals auf Platz 3, 2015 war sie gar an der Spitze der Rangliste zu finden. Zusammen mit den USA und Kanada gehört die Schweiz in diesem Jahr zu den grössten Verlierern auf der Rangliste.
Zu den grossen Gewinnern gehören derweil Schwellenländer oder solche, welche sich gerade zu einem solchen entwickeln. So zum Beispiel China, die Mongolei, die Philippinen oder Vietnam in Asien, Nicaragua in Südamerika und Togo in Afrika.
Am Ende der Rangliste stehen Länder, die mit Konflikten, Armut, Korruption oder allem zusammen zu kämpfen haben. Beispielsweise sind das Sierra Leone, Malawi oder Botswana in Afrika oder der Libanon und Jemen in Asien. Besonders prekär ist anhand der Messkriterien die Lage in Afghanistan, das mit grossem Abstand Schlusslicht ist.
Der Weltglücksbericht wird alljährlich von einem interdisziplinären Forscherteam um das Wellbeing Research Centre der Universität Oxford zum Weltglückstag am 20. März veröffentlicht. Er liefert Einblicke, wie es um die Zufriedenheit und die wahrgenommene Lebensqualität der Menschen in aller Welt bestellt ist. Die Autorinnen und Autoren arbeiten mit einem Drei-Jahres-Durchschnitt bei der Auswertung der jährlichen Umfragen.
In die Bewertung fliessen ganz unterschiedliche Faktoren wie die Wirtschaftsleistung eines Landes, Gesundheit, die Sozialwerke, das Freiheitsgefühl, die Grosszügigkeit der Menschen und die Wahrnehmung von Korruption ein. Für die Rangliste werden die jeweiligen Bereiche addiert und ergeben so einen Gesamtskore. Der ausführliche Bericht kann hier heruntergeladen werden.
Mit Material der Nachrichtenagenturen SDA und DPA.
Ein Land dass sich hauptsächlich um die Wirtschaftlichen Interessen kümmert, statt um seine Bevölkerung…
Kein Wunder steigt die Schweiz ab…
Das stimmt mich optimistisch - die Finnen scheinen sich von Putin nicht wirklich einschüchtern zu lassen.