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Norwegischer Prinzessinnensohn Marius Borg Høiby wird angeklagt

Norwegischer Prinzessinnensohn Marius Borg Høiby wird angeklagt

18.08.2025, 14:4718.08.2025, 16:37
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Der Sohn der norwegischen Kronprinzessin Mette-Marit kommt vor Gericht. Rund ein Jahr nach dem Aufkommen erster Gewaltvorwürfe gegen Marius Borg Høiby erhob der zuständige Staatsanwalt Sturla Henriksbø in Oslo Anklage gegen den 28-Jährigen.

FILE - Norway's Marius Borg Hoiby and Crown Princess Mette-Marit in Oslo, June 16, 2022. (Lise Aserud/NTB via AP, File)
Norway Royals
Marius Borg Høiby wird mit schweren Vorwürfen konfrontiert.Bild: keystone

Dabei geht es unter anderem um den Vorwurf der Vergewaltigung sowie schwerer Sexualdelikte nach dem norwegischen Vergewaltigungsparagrafen. Insgesamt ist Høiby in 32 Punkten angeklagt. Der Gerichtsprozess gegen ihn wird nach Angaben des Staatsanwalts wahrscheinlich Mitte Januar 2026 beginnen. Demnach droht ihm eine Haftstrafe von bis zu zehn Jahren.

Høiby ist das älteste der drei Kinder von Mette-Marit (51) und der Stiefsohn von Kronprinz Haakon (52). Zusammen mit Thronfolger Haakon hat Mette-Marit zwei weitere Kinder: die vor Kurzem zum Studium nach Sydney gezogene Erbprinzessin Ingrid Alexandra (21) und den Prinzen Sverre Magnus (19). Høiby gehört zwar zur Königsfamilie, trägt aber keinen Prinzentitel und ist auch kein offizielles Mitglied des norwegischen Königshauses.

epa11533551 (FILE) - Marius Borg Hoiby attends a government's party event in Oslo, Norway, 16 June 2022 (reissued 07 August 2024). Marius Borg Hoiby, 27-year-old son of Norwegian Crown Princess M ...
Marius Borg Høiby ist der älteste Sohn von Mette-Marit.Bild: keystone

Details zur Anklage

Rund ein Jahr nach dem Aufkommen erster Gewaltvorwürfe gegen den 28 Jahre alten Stiefsohn von Kronprinz Haakon erhob die Staatsanwaltschaft in Oslo am Montag Anklage gegen Høiby. Insgesamt ist er in 32 Punkten angeklagt - darunter neben dem Vorwurf der Vergewaltigung auch wegen Misshandlung in engen Beziehungen, Körperverletzung, Sachbeschädigung sowie Verstössen gegen Besuchsverbote. Der Gerichtsprozess wird nach Angaben des Staatsanwalts wahrscheinlich Mitte Januar 2026 beginnen.

Alkohol, Kokain, Festnahmen

Trotzdem drehen sich die royalen Schlagzeilen in Norwegen seit rund einem Jahr immer wieder um Høiby. Nach ersten Vorwürfen zu Körperverletzung und Sachbeschädigung hatte er im August 2024 eingeräumt, unter Alkohol- und Kokain-Einfluss gegenüber seiner damaligen Freundin gewalttätig geworden zu sein und Dinge in ihrer Wohnung zerstört zu haben. In einer schriftlichen Stellungnahme berichtete er damals von psychischen Problemen und davon, seit längerem mit dem Missbrauch von Drogen zu kämpfen.

Im Laufe der Ermittlungen weitete die Polizei die Anschuldigungen gegen Mette-Marits Sohn immer weiter aus. Er wurde mehrmals festgenommen und verhört. Im November 2024 sass er sogar eine Woche in Untersuchungshaft, nachdem damals neue Vorwürfe zu mehreren mutmasslichen Sexualdelikten bekanntgeworden waren.

Skandal um Høiby hat Königsfamilie belastet

Das norwegische Königshaus wollte sich nicht direkt zu der Anklage gegen Høiby äussern. «Es ist Sache der Gerichte, diesen Fall zu behandeln und zu einer Entscheidung zu kommen. Wir haben darüber hinaus nichts hinzuzufügen», teilte die Hofsprecherin Guri Varpe der Nachrichtenagentur NTB mit.

Der Skandal um den Stiefsohn des Thronfolgers ist aber nicht spurlos an den norwegischen Royals vorbeigezogen. In einem Interview des Senders NRK Ende 2024 sagte Mette-Marit, die Ermittlungen gegen Marius hätten die königliche Familie belastet. «Es war hart. Anders kann man das nicht nennen», sagte die Kronprinzessin. «Es war wirklich, wirklich hart für uns.»

Auch König Harald V. (87) sprach im vergangenen Oktober von einem schwierigen Jahr für die königliche Familie. In einer Rede auf dem Osloer Schloss sagte Harald: «Manchmal ist das Leben einfach sehr schwer, das kann jeder erleben, auch unsere Familie.» Er ging in seiner Rede nicht direkt auf den Skandal um Høiby ein, sagte aber: «Das Königshaus ist ein Team, das gut zusammenarbeitet. Ausserdem sind wir eine Familie - mit den Freuden und Herausforderungen, die, wie wir alle wissen, dazugehören können.» (dab/nib/sda/dpa)

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30 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Rannen
18.08.2025 15:07registriert Januar 2018
Ein Bravo für die Justiz und dass solcher Typ nicht unter Denkmalschutz steht! Der soll eine gerechte Strafe erhalten
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Der Micha
18.08.2025 15:31registriert Februar 2021
Für die Resozialisierung wäre es wohl wirklich das Beste, dass er ins Gefängnis kommt. Eventuell hat er dann wirklich Interesse daran sein Leben umzukrempeln und wäre dann auch keine Gefahr mehr für andere Menschen.
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SusiBlue
18.08.2025 15:59registriert Februar 2016
Schade!
Wieviele Menschen haben das Privileg, ein "Märchen leben zu können"?
Alleinerziehende Mutter lernt Prinzen kennen… man wächst von nun an im Königspalast auf, geniesst gute Mahlzeiten, gute Ausbildung, beste Materialien (Sachgegenstände)… und trotzdem verkackt man sein Leben!
Ich stecke nicht in seinen Schuhen und weiss nicht, wo der Schuh drückt… Aber ich finde die Entwicklung trotzdem schade, denn von aussen betrachtet "hat er alles gehabt".
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