In den meisten europäischen Ferienländern sind die Einreisebeschränkungen aufgehoben. Allerdings steigen in einigen Ländern die Fallzahlen rasch an.
Ein Überblick:
Griechenland hatte die meisten Coronabeschränkungen zu Beginn der Reisesaison Anfang Mai aufgehoben. Für die Einreise braucht man weder Impfnachweis noch Test. Auch die elektronische Einreiseanmeldung ist entfallen. Maskenpflicht gilt nur noch im Gesundheitssektor, in Pflegeheimen und im Nahverkehr.
Ein positiver Covid-Test: Das bedeutet in Griechenland eigentlich fünf Tage Quarantäne. Doch für ausländische Touristinnen und Touristen fällt diese Verpflichtung seit neuestem weg. Statt der Quarantäne-Pflicht «gibt es die dringende Empfehlung, eine Maske zu tragen und sich selbst bis zur Abreise in das Heimatland zu isolieren», erläuterte der Chef der Gesundheitsbehörde, Theoklis Zaoutis, im Staatsfernsehen. Kontrolliert wird das aber nicht.
Mit der Aufhebung der Quarantänepflicht will die Gesundheitsbehörde offenbar den ausländischen Touristen die Sorge nehmen, sie müssten bei einem positiven Test tagelang in ihrem Hotelzimmer verbringen.
Aber die Lockerung stösst auf Kritik. Denn für Einheimische gilt bei einem positiven Test weiterhin eine fünftägige Quarantänepflicht. Überdies steigen die Infektionszahlen in Griechenland stark an. Der Sieben-Tage-Schnitt der Neuinfektionen liegt mehr als doppelt so hoch wie in der Schweiz. Vergangene Woche meldete die Gesundheitsbehörde an einem einzigen Tag über 30 000 positive Tests.
Die Sommerwelle trifft in Griechenland vor allem Ferieninseln wie Korfu und Zakynthos im Ionischen Meer sowie Inseln der südlichen Ägäis wie Mykonos, Rhodos, Kos und Paros. Betroffen sind vor allem junge Leute im Alter von 18 bis 25 Jahren.
Ausgerechnet in der Feriensaison steigt die Zahl der Neuinfektionen in Spanien rasant. Und zwar so sehr, dass Gesundheitsministerin Carolina Darias empfiehlt, in geschlossenen Räumen wieder die Maske aufzusetzen. Schuld ist die hochansteckende BA.5-Variante, die inzwischen der dominante Virustyp ist.
Darum sieht man nicht nur in Supermärkten jetzt wieder mehr Menschen mit Mundschutz. Offiziell ist die Maske allerdings nur noch in Bahn, Bus, Taxi oder Flugzeug sowie in Apotheken und Gesundheitszentren Pflicht.
Die BA.5-Welle macht sich besonders in Spitälern bemerkbar. Zuletzt lagen nahezu 12'000 Menschen mit Covid-Komplikationen im Hospital – rund viermal mehr als im Juli 2021. Viele Notaufnahmen, die an chronischem Personalmangel leiden, arbeiten am Limit.
Generelle Inzidenzen werden in Spanien nicht mehr veröffentlicht. Virologen schätzen die tatsächlichen Zahlen zwei- bis dreimal höher als offiziell angegeben. Eine Quarantänepflicht gibt es nicht mehr. Auch die 3-G-Regel für die Ein- und Rückreise wurde aufgehoben.
Anfang Juni hatte das Land mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von nahezu 2000 Fällen pro 100'000 Einwohner die höchste Ansteckungsrate Europas. Inzwischen geht es dem Land besser. In den Hotspots Madeira und Lissabon ist die Lage aber noch angespannt. BA.5 ist inzwischen in Portugal für 95 Prozent aller Fälle verantwortlich.
Die Zahl der Covid-Patienten in den Spitälern geht zurück. Deswegen hat die Regierung nun die Einreise fürs Festland erleichtert: Ein Impfzertifikat ist nicht mehr notwendig. Für den Besuch von Restaurants gibt es keine Einschränkungen. Maskenpflicht gilt nur im ÖV und in Gesundheitseinrichtungen.
Italien hat die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske in Bussen und Bahnen jüngst verlängert. Frankreich dagegen hat die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr aufgehoben.
Während die Einreise nach Italien ohne Einschränkungen möglich ist, gilt in Frankreich wiederum 3G. In Restaurants und Hotels gibt es dagegen keine Coronaregeln mehr.
Zypern, das die Maskenpflicht in geschlossenen Räumen erst Anfang Juni abgeschafft hatte, führt sie nun wieder ein. Die zyprischen Behörden reagierten mit der Wiedereinführung der Maskenpflicht auf stark steigenden Infektionszahlen.
In der Türkei dagegen wurde die Maskenpflicht auch in öffentlichen Verkehrsmitteln Anfang Juni aufgehoben.