Durch Waldbrände ist in Spanien schon jetzt so viel Land verbrannt wie nie zuvor innerhalb eines ganzen Jahres. Den Flammen seien seit Jahresbeginn mehr als 343'000 Hektar zum Opfer gefallen, teilte am Montag das europäische Waldbrand-Informationssystem Effis mit.
Das entspricht in etwa der Fläche von fast einer halben Million Fussballfelder. Das bisher schlimmste Jahr war 2022 mit einer verbrannten Fläche von 306'000 Hektar.
Beim Kampf gegen die Flammen sei ein Feuerwehrmann getötet worden, erklärte die Regierung der Region Kastilien und León am Montag im Onlinedienst X. Damit stieg die Zahl der Todesopfer auf insgesamt vier.
Auch in Portugal kam ein Feuerwehrmann ums Leben, wie die Regierung am Montag mitteilte. Er ist das zweite Todesopfer in Spaniens Nachbarland. Beide Länder ächzen unter einer seit Wochen anhaltenden Hitzewelle mit Temperaturen von teils tagelang über 40 Grad.
Bisher wurden vor allem dünn besiedelte Gebiete in Mitleidenschaft gezogen. Trotzdem mussten bereits Tausende Menschen ihre Häuser verlassen. Die Feuer zerstörten unter anderem auch Teile von Naturschutzgebieten. Am Montag waren insgesamt 16 vorwiegend kleinere Landstrassen gesperrt. Der Hochgeschwindigkeitszugverkehr zwischen Madrid und Galicien blieb am fünften Tag in Folge eingestellt.
Tausende Mitarbeiter der Feuerwehr, militärischer Nothilfeeinheit UME, Zivilschutz und Polizei bekämpfen derweil auch am Montag unermüdlich gegen die Flammen.
Die andauernde Trockenheit, zum Teil sehr starke Winde, schwer zugängliche Gebiete und eine langanhaltende Hitzewelle mit Temperaturen von mehr als 40 Grad erschweren die Arbeit der Einsatzkräfte. Laut der Wetterbehörde Aemet besteht fast im gesamten Land höchstes Brandrisiko. Bereits am Dienstag sollen aber die Temperaturen vielerorts wieder sinken.
Auch im Nachbarland Portugal brennt es seit Tagen. Dort kam ein Feuerwehrmann am Sonntag während des Einsatzes bei einem Unfall ums Leben. Am Montag waren im beliebten Urlaubsland fünf grössere Feuer aktiv. Nach Angaben des Zivilschutzes wurden diese und kleinere Brände insgesamt von mehr als 3.800 Feuerwehrleuten bekämpft. Betroffen sind vor allem dünn besiedelte Gebiete im Zentrum des Landes. (sda/dpa)