International
Spanien

Spaniens König sieht keine Möglichkeit für Regierungsbildung

epa07848886 Spain's King Felipe VI (R) welcomes Spanish acting Prime Minister, Pedro Sanchez (L), on the second and last day of his round of consultations with the political parties ahead of a po ...
Pedro Sanchez und König Felipe.Bild: EPA

Spanien steht vor Neuwahlen – König sieht keine Möglichkeit für Regierungsbildung

17.09.2019, 21:43
Mehr «International»

In Spanien ist nach monatelangen Verhandlungen die Regierungsbildung gescheitert. Das Land steht damit vor der vierten Wahl in vier Jahren.

Spaniens König Felipe VI. sieht keine Möglichkeit für eine Regierungsbildung in Madrid. Er werde keinen Kandidaten mit der Regierungsbildung beauftragen, da keiner von ihnen über genügend Rückhalt im Parlament verfüge. Dies erklärte der Monarch am Dienstag zum Abschluss seiner zweitägigen Beratungen mit den Parteichefs.

Der amtierende sozialistische Ministerpräsident Pedro Sanchez werde im Parlament keine neue Abstimmung über eine neue Regierung anstreben, teilte das Königshaus mit. Er habe keine ausreichende Unterstützung durch die anderen Parteien erhalten. König Felipe VI. habe nach früheren Gesprächen mit führenden Politikern entschieden, keinen weiteren Kandidaten für das Amt vorzuschlagen. Als Termin für Neuwahlen war bislang der 10. November im Gespräch.

epa07834522 Spanish acting Prime Minister, Pedro Sanchez, delivers a speech at the Lower House in Madrid, Spain, 11 September 2019, during question time. Sanchez is appearing at Parliament to inform a ...
Hat keinen Rückhalt mehr im Parlament: Pedro Sanchez.Bild: EPA

Aus der jüngsten Wahl im April waren die Sozialisten zwar als stärkste Kraft hervorgegangen. Die durch den Streit über die Sezessionsbestrebungen Kataloniens aufgeheizte Stimmung und das zersplitterte Parteienspektrum verhindern jedoch die Bildung von Koalitionen.

Kritik der Opposition an Sanchez

Oppositionspolitiker kritisierten Sánchez am Abend scharf. «Wenn es eine Neuwahl gibt, ist Pedro Sánchez der einzige Verantwortliche», sagte Pablo Casado, der Chef der grössten Oppositionspartei PP. Der konservative Politiker fügte hinzu, Sánchez habe nicht einmal versucht, mit irgendeiner politischen Gruppe zu einer Einigung zu kommen.

Die Verhandlungen, vor allem mit dem wichtigen linksalternativen Bündnis Unidas Podemos, stocken seit Monaten. Beobachter glauben, dass Sánchez auf eine Neuwahl spekuliert und hofft, das Ergebnis von April noch zu verbessern. Jedoch dürften die Gespräche in den nächsten Tagen fortgesetzt werden - viele in Spanien hoffen noch auf eine Lösung der Blockade in letzter Minute. (sda/afp/reu/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
Stadt mitverantwortlich für Brand in Johannesburg mit 76 Toten

Fast neun Monate nach einem Grossbrand mit 76 Toten in Südafrikas Metropole Johannesburg hat ein Bericht einer Untersuchungskommission zur Ermittlung der Brandursache auch die Stadtverwaltung für verantwortlich erklärt. Richterin Sisi Khampepe erklärte bei der Veröffentlichung des ersten Teils am Sonntag, dass die Joburg Property Company (JPC) und die Stadt Johannesburg ihren Verpflichtungen als «Eigentümerin und Gemeinde» des Gebäudes nicht nachgekommen seien. Obwohl ein 29-jähriger Mann zugegeben hatte, das Feuer gelegt zu haben, um einen Mord zu vertuschen, sagte Khampepe, dass die Folgen «erheblich abgemildert» geworden wären, wenn die Stadt Gesetze und Vorschriften eingehalten hätte.

Zur Story