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Klima-Aktivisten kleben sich im Madrider Prado an Goya-Gemälden fest

Klima-Aktivisten kleben sich im Madrider Prado an Goya-Gemälden fest

06.11.2022, 14:1906.11.2022, 16:08
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Die Serie von Protestaktionen von Klimaaktivisten in Museen und anderen Kultureinrichtungen hat nun auch den Prado in Madrid erreicht. Zwei junge Menschen klebten sich dort am Samstag an die Rahmen zweier berühmter Bilder des spanischen Meisters Francisco de Goya. Das wichtigste Museum der spanischen Hauptstadt kritisierte die Aktion und teilte am Sonntag mit, der betroffene Saal sei für den Publikumsbesuch wieder geöffnet worden.

klima-aktivisten kleben sich in madrid an goya-gemälde fest.
Zwei Klimaaktivisten im Madrider Prado-Museum.Bild: twitter

«Wir lehnen es ab, dass das kulturelle Erbe durch die Verwendung als Protestmittel in Gefahr gebracht wird», teilte das Museo Nacional del Prado mit. Bei dem Protest vom Samstag seien nach einer ersten Überprüfung nur die Rahmen leicht beschädigt worden. Auch der spanische Kulturminister Miquel Iceta verurteilte «den Vandalismusakt», der «durch nichts zu rechtfertigen» sei.

Die Aktivisten, ein junger Mann und eine junge Frau, klebten sich mit jeweils einer Hand an den Rahmen fest. Zuvor hatte die Aktivistin auf die Wand zwischen den Gemälden «+ 1,5 °C» geschrieben, wie auch auf Videobildern zu sehen war. Im Pariser Klimaabkommen von 2015 ist das Ziel festgehalten, die Erderwärmung möglichst bei 1,5 Grad zu stoppen und damit die schlimmsten Folgen des Klimawandels zu verhindern.

«Das gefährdet unsere Lebensmittelsicherheit», rief der junge Mann. Die beiden jungen Leute trugen Hemden mit dem Aufdruck «Futuro Vegetal» (pflanzliche Zukunft). Diese Gruppe kämpft nach eigenen Angaben gegen die Klimakrise, indem sie für eine Landwirtschaft mit nur noch pflanzlichen Erzeugnissen eintritt. Die Nachrichtenagentur Europa Press schrieb unter Berufung auf die Behörden, die beiden Aktivisten seien von der Polizei «ohne Probleme abgeführt» worden. Weitere Informationen wurden vorerst nicht bekannt.

Auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern hatten sich Aktivisten und Aktivistinnen vor der am Sonntag in Ägypten eröffneten 27. Weltklimakonferenz an Gemälden festgeklebt oder sie mit Lebensmitteln bespritzt, wie etwa im Museum Barberini in Potsdam, wo ein Monet-Gemälde mit Kartoffelbrei beworfen wurde. Keines der Gemälde war beschädigt worden, weil sie durch Glas geschützt waren. (saw/sda/dpa)

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34 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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BG1984
06.11.2022 16:38registriert August 2021
Lasst sie kleben und sperrt einfach den Raum ab.
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JayCee
06.11.2022 16:09registriert Oktober 2015
Lichter aus und ab nach Hause am Feierabend.
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John Galt
06.11.2022 17:33registriert November 2014
Was wäre, wenn man die einfach kleben lässt🤔
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