Mehr als vier Monate nach Ausbruch schwerer Gefechte im Sudan gehen Einwohnern in der umkämpften Stadt Kadugli die Vorräte aus. Das teilte die Hilfsorganisation Save the Children am Freitag mit.
BREAKING: More than 50,000 people displaced within #Kadugli in southern #Sudan as town nears siege conditions.
— Save the Children Global Media (@Save_GlobalNews) September 1, 2023
Most major roads are blocked, medical services at a standstill, according, and emergency food supplies are exhausted. #Sudancrisishttps://t.co/SVmaUBCt3q pic.twitter.com/LR54LBmuMF
Mehrere wichtige Zugangsstrassen nach Kadguli, der Hauptstadt des Bundesstaats Südkordofan, seien demnach von den Konfliktparteien blockiert worden. Weder Hilfslieferungen noch medizinische Versorgung könnten deshalb die Menschen erreichen.
Seit dem 15. April kämpft im Sudan die Armee gegen die paramilitärische Miliz Rapid Support Forces (RSF). Keine der beiden Seiten hat bislang die Oberhand gewinnen können. Das Land mit rund 40 Millionen Einwohnern am Horn Afrikas steuert auf eine humanitäre Katastrophe zu. Millionen Menschen sind schon geflohen.
Die Strassensperren sorgen nach Angaben von Save the Children für «belagerungsähnliche Zustände». Die Essensvorräte in der Stadt seien aufgebraucht und Versuche gescheitert, lebenswichtige Hilfsgüter zu liefern. «Wir sind sehr besorgt um die Kinder und Familien, die in Kadugli eingeschlossen sind», sagte Arif Noor, der Länderdirektor von Save the Children im Sudan. «Die Eskalation der Kämpfe macht es immer schwieriger, die Stadt zu verlassen. Es besteht die reale Gefahr, dass dort Kinder an Unterernährung sterben.»
In Kadugli lebten vor Beginn des Konflikts Schätzungen zufolge etwa 260'000 Einwohner, davon sind mehr als die Hälfte Vertriebene. Nun seien tausende weitere Menschen von der Hauptstadt Khartum, die am schlimmsten umkämpft ist, nach Kadugli geflüchtet. Die Stadt liegt an der Grenze zum benachbarten Südsudan. (saw/sda/dpa)