International
Syrien

Rebellen greifen Busse an, mit denen zwei Dörfer evakuiert werden sollten

Rebellen greifen Busse an, mit denen zwei Dörfer evakuiert werden sollten

18.12.2016, 15:0318.12.2016, 15:26

Islamistische Rebellen verhindern nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte den Abtransport Verletzter aus den belagerten Schiiten-Ortschaften al-Fua und Kefraja. Die früher unter dem Namen Al-Nusra-Front bekannte Rebellengruppe blockiere die Fahrt der Evakuierungsbusse in die beiden Ortschaften in der Provinz Idlib, die von den Aufständischen eingekesselt sind, teilte die oppositionsnahe Beobachtungsstelle am Sonntag mit. 

Mehrere Evakuierungsbusse wurden jedoch angegriffen und in Brand gesetzt, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte und das staatliche syrische Fernsehen berichtete. Einige Busse und Fahrzeuge des Roten Kreuzes hätten den Eingang der von Rebellen belagerten Orte jedoch erreicht.

Dass Verletzte aus den Dörfern gebracht werden, war eine Bedingung der Kämpfer des Regierungslagers für die Fortsetzung der am Freitag abgebrochene Evakuierung Ost-Aleppos. Die Vereinten Nationen schätzen, dass noch rund 30'000 Menschen im Osten der Grossstadt ausharren.

Rebellen und Regierung hatten sich am Samstag auf ein neues Abkommen geeinigt, das den Abzug der restlichen Kämpfer und Zivilisten aus dem umkämpften Stadtteil ermöglichen soll. Neben Ost-Aleppo sollen danach auch Verletzte aus al-Fua und Kefraja gebracht werden.

In den beiden Ortschaften sind nach Angaben der Beobachtungsstelle für Menschenrechte etwa 20'000 Menschen eingeschlossen, unter ihnen etwa 4500 Kämpfer aufseiten der Regierung von Präsident Baschar al-Assad.

Zudem sollen Verletzte zwei Orte nahe der libanesischen Grenze, Sabadani und Madaja, verlassen dürfen, die von Kämpfern des Regierungslagers belagert werden.

Evakuierungsbusse treffen in Ost-Aleppo ein

In Syrien läuft die Evakuierung Ost-Aleppos staatlichen Medien zufolge nach zweitägiger Unterbrechung langsam wieder an. Unter Aufsicht des Roten Kreuzes und des Roten Halbmondes seien die ersten Busse in den zerstörten Ostteil der Stadt gefahren, um die restlichen dort ausharrenden Kämpfer und Zivilisten abzuholen, berichteten die staatlichen syrischen Medien am Sonntag.

Die UNO schätzt, dass noch rund 30'000 Menschen im Osten Aleppos sind. Nach früheren Angaben des Roten Kreuzes könnte die Evakuierung des Stadtteils mehrere Tage dauern. Ein Teil der Menschen aus Ost-Aleppo soll in die Provinz Idlib gebracht werden, die grossteils von radikalen Islamisten beherrscht wird. Der Rest soll in Stadtteile Aleppos ausweichen, die unter der Kontrolle der Regierung sind.

Rebellen und Regierung hatten sich am Samstag auf ein neues Abkommen geeinigt, das den Abzug der restlichen Kämpfer und Zivilisten aus dem umkämpften Stadtteil ermöglichen soll. Neben Ost-Aleppo sollen danach auch Verletzte aus den Schiitendörfern al-Fua und Kefraja in der Provinz Idlib in Sicherheit gebracht werden.

In den Dörfern sind nach Angaben der Beobachtungsstelle für Menschenrechte etwa 20'000 Menschen eingeschlossen, unter ihnen etwa 4500 Kämpfer aufseiten der Regierung von Präsident Baschar al-Assad. Zudem sollen Verletzte zwei Orte nahe der libanesischen Grenze, Sabadani und Madaja, verlassen dürfen, die von Kämpfern des Regierungslagers belagert werden. (sda/reu)

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25 Kommentare
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Mafi
18.12.2016 15:07registriert Januar 2015
Und genau deswegen sollte man sie nicht unterstützen. Aber Amerika lernt in dieser Hinsicht anscheinend nicht. Schade.
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Madison Pierce
18.12.2016 17:12registriert September 2015
Könnten nicht langsam auch westliche Medien solche Leute Terroristen und nicht Rebellen nennen?
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(M)eine Meinung
18.12.2016 16:08registriert November 2016
Die West-PR Front bröckelt... solche Artikel wären vor einem halben Jahr nicht erschienen.

Danke für den Artikel
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