International
Syrien

EU droht Assad-Unterstützern mit Sanktionen

EU kritisiert syrische Regierung und Russland wegen Angriffen auf Aleppo

20.10.2016, 11:4420.10.2016, 11:57
Mehr «International»

Nach dem erfolglosen Treffen mit Russland zu Syrien in Berlin haben die EU-Staaten ihren Kurs in dem Konflikt verschärft: Sie dürften am Donnerstagabend Unterstützern der syrischen Führung Sanktionen androhen, wie aus dem jüngsten EU-Gipfelentwurf zu entnehmen ist.

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident François Hollande hatten in der Nacht zum Donnerstag mit Russlands Staatschef Wladimir Putin Gespräche über den Syrien-Konflikt geführt.

Russian President Vladimir Putin, Russian Foreign Minister Sergei Lavrov, Kremlin aide Yuri Ushakov, German Chancellor Angela Merkel, German Foreign Minister Frank-Walter Steinmeier, French President  ...
Der runde Tisch zum Thema Syrien.Bild: SPUTNIK/REUTERS

Konkrete Ergebnisse gab es bei dem Treffen nicht. Eine vor einigen Tagen durch Syrien und Russland angekündigte, mehrstündige Feuerpause in Aleppo trat aber am Morgen in Kraft.

Der Syrien-Krieg und die Rolle Russlands stehen auch auf der Tagesordnung des zweitägigen Gipfeltreffens der 28 EU-Staats- und Regierungschefs, das am heutigen Donnerstag beginnt.

Im jüngsten Entwurf der Gipfelschlussfolgerungen, welcher der Nachrichtenagentur AFP vorliegt, hat die EU nun ihren Ton gegenüber Moskau verschärft: 

«Der Europäische Rat verurteilt die Angriffe durch das syrische Regime und seine Verbündeten, insbesondere Russland, auf Zivilisten in Aleppo scharf.»

EU verlangt Ende der Feindseligkeiten

Die Staats- und Regierungschefs verlangen demnach «ein sofortiges Ende der Feindseligkeiten und die Wiederaufnahme eines glaubwürdigen politischen Prozesses unter UNO-Schirmherrschaft».

Die Verantwortlichen für die Verletzung internationalen humanitären Rechts und der Menschenrechte müssten zur Verantwortung gezogen werden, hiess es weiter.

Im Vergleich zu einem Entwurf vom Mittwoch wurde nun ein weiterer Satz mit der Sanktionsdrohung hinzugefügt: «Die EU zieht alle Optionen in Betracht, einschliesslich Sanktionen gegen Personen oder Organisationen, die das Regime unterstützen, sollten die Gräueltaten andauern.»

Ein ähnlicher Satz hatte sich auch in der am Montag verabschiedeten Erklärung der EU-Aussenminister gefunden. Allerdings war dabei die Sanktionsdrohung noch auf syrische Staatsbürger beschränkt. (sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
EU fordert Israel und Iran auf, sich in Ruhe zu lassen – das Nachtupdate ohne Bilder
Die EU hat Israel und Iran erneut aufgefordert, es nach den jüngsten Eskalationen zwischen den beiden Ländern gut sein zu lassen. Katar will derweil seine Vermittlerrolle «komplett neu denken». Hier ist das Nachtupdate.

Während engste Verbündete Israel nach dem iranischen Grossangriff zu Verzicht auf eine harte Gegenreaktion drängen, behält sich der jüdische Staat eine eigene Entscheidung über das weitere Vorgehen vor. Die EU rief sowohl Israel als auch den Iran auf, von weiteren gegenseitigen Angriffen abzusehen. Man fordere alle Parteien nachdrücklich auf, äusserste Zurückhaltung zu üben und keine Massnahmen zu ergreifen, die die Spannungen in der Region verstärken könnten, hiess es in einer in der Nacht zum Donnerstag beim EU-Gipfel in Brüssel veröffentlichten Erklärung der Staats- und Regierungschefs.

Zur Story