Nach rund zwei Jahren haben Regierungstruppen im Norden Syriens den Belagerungsring der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) um einen Militärflughafen durchbrochen. Die Armee stiess bis auf den Flughafen Kuweiris östlich der Stadt Aleppo vor.
Dies meldeten die der Opposition nahestehende Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) sowie Regierungsmedien am Dienstag. Sollte die Armee ihre Position halten können, wäre es einer der grössten Erfolge des Regimes gegen den IS.
Der Flughafen Kuweiris liegt inmitten eines vom IS kontrollierten Gebietes. Dort waren bislang Hunderte Anhänger des Regimes von den Extremisten eingeschlossen.
In der Vergangenheit musste die Armee gegen den IS mehrere Niederlagen hinnehmen. So verlor sie vor mehr als einem Jahr den Militärflughafen Al-Tabka in Nordsyrien. Danach töteten die Extremisten mehr als 100 gefangene syrische Soldaten.
Russische Luftangriffe unterstützten die Regimetruppen bei ihrem neuen Vormarsch, wie die SOHR weiter erklärte. Die Armee und ihre Verbündeten hatten im September eine Offensive begonnen, um den Belagerungsring um den Flughafen zu durchbrechen.
Bei einem Granatenangriff von Rebellen auf die Regimehochburg Latakia starben unterdessen mindestens 16 Menschen. 53 Menschen seien verletzt worden, als zwei Geschosse in der Nähe der Tischrin-Universität eingeschlagen seien, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Sana am Dienstag. Die SOHR meldete 23 Tote.
Die am Mittelmeer gelegene Stadt Latakia ist bisher vom Bürgerkrieg weitestgehend verschont geblieben. Sie gilt neben Damaskus als wichtigste Bastion des Regimes. Russlands Luftwaffe soll Latakia als Basis für Angriffe in Syrien nutzen. Nordöstlich der Stadt versuchen Rebellen bislang erfolglos, in das Küstengebiet vorzustossen.
Zugleich starben in der Rebellenhochburg Duma östlich von Damaskus bei Angriffen des Regimes mindestens vier Menschen, wie die Beobachtungsstelle erklärte. Oppositionsmedien meldeten 15 Tote. Dutzende Granaten und Raketen seien eingeschlagen. Die von Rebellen gehaltene Region östlich von Damaskus ist immer wieder Ziel heftiger Angriffe der syrischen Armee. (sda/dpa)