Bei Luftangriffen auf ein Spital im Nordwesten Syriens sind der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) zufolge 13 Menschen getötet worden. Unter den Toten seien vier Mitarbeiter der von MSF unterstützten Klinik sowie fünf Kinder und zwei Frauen, teilte die Organisation am Montag mit. Sechs weitere Menschen wurden verwundet.
Örtliche Aktivisten in dem Rebellengebiet verdächtigen syrische oder russische Militärflugzeuge, die Angriffe geflogen zu haben. Zwei Luftangriffe waren MSF zufolge am Samstag in unmittelbarer Nähe des Krankenhauses in Millis in der Provinz Idlib eingeschlagen. Das weitgehend zerstörte Gebäude musste bis auf weiteres geschlossen werden.
Laut der Hilfsorganisation wurden unter anderem der Operationssaal, die Intensivstation und die meisten medizinischen Geräte zerstört. Die Klinik hatte demnach ein Einzugsgebiet von 70'000 Menschen. In der Umgebung lebten auch viele Flüchtlinge.
Angriffe auf Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen haben sich Experten zufolge zu einer Kriegstaktik in Syrien entwickelt. Bei einem Angriff im Februar auf mindestens fünf Spitäler und zwei Schulen waren nach UNO-Angaben fast 50 Menschen ums Leben gekommen. Bei der Bombardierung einer Klinik in Aleppo Ende April wurden mindestens 30 Menschen getötet. (tat/sda/dpa)