Syriens Kurden werfen der Türkei einen Bruch der Waffenruhe im Norden des Landes vor. Die türkische Armee und ihre lokalen syrischen Verbündeten hätten drei Orte in der Nähe der Stadt Al-Hassaka angegriffen, erklärte der Sprecher der von der Kurdenmiliz YPG angeführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), Mustafa Bali, am Donnerstag über Twitter.
Turkish army have been attacking villages of Assadiya, Mishrafa and Manajer with a large number of mercenaries and all kinds of heavy weapons despite the truce. SDF will exercise its right to legitimate self defense and we are not responsible for the violation of the agreement.
— Mustafa Bali (@mustefabali) October 24, 2019
Auch die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete von Kämpfen in dieser Region. Am Mittwochabend seien SDF-Kräfte mit protürkischen syrischen Milizionären zusammengestossen. Allgemein herrsche im Norden Syriens nach der neuen Waffenpause angespannte Ruhe. Von türkischer Seite gab es zu den Vorwürfen zunächst keine Informationen.
SDF-Sprecher Kino Gabriel bekräftigte, die SDF-Truppen hielten sich an die Waffenruhe und übten nur ihr Recht auf Selbstverteidigung aus. Er forderte die USA auf, diese Angriffe zu stoppen.
Russland als Verbündeter der syrischen Regierung und die Türkei hatten sich am Dienstag auf eine Verlängerung der Waffenruhe im Norden Syriens geeinigt.
Die Vereinbarung sieht zudem vor, dass sich die kurdischen Kräfte von der syrisch-türkischen Grenze zurückziehen müssen. Die türkische Armee hatte vor mehr als zwei Wochen einen Angriff auf die YPG begonnen. Die Türkei sieht in der Miliz eine Terrororganisation und bekämpft sie deswegen. (sda/dpa)