05.02.2016, 04:0405.02.2016, 04:47
Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan hat ein Ende der russischen Bombenangriffe in Syrien gefordert. Nur so könne der Flüchtlingsstrom in die Türkei gebremst werden, erklärte Erdogan am Donnerstag bei einem Besuch in Ecuador.
Der Besuch des türkischen Präsidenten in Ecuador sorgt für Protest.
Bild: IVAN ALVARADO/REUTERS
Nach den letzten Angriffen in Aleppo seien tausende Syrer an die Grenze zur Türkei geflüchtet, sagte Erdogan. «Unsere europäischen Freunde wollen, dass wir den Flüchtlingsstrom stoppen, wie können wir dies tun, wenn Russland und das (syrische) Regime diese Menschen bombardieren?», sagte Erdogan in Quito zum Abschluss von Gesprächen mit seinem ecuadorianischen Amtskollegen Rafael Correa.
Ein Aufhalten der Flüchtlinge an der Grenze zur Türkei bei anhaltenden Luftangriffen sei keine vernünftige Lösung. Die auf den 25. Februar vertagten Friedensgespräche in Genf könnten nur Erfolgsaussichten haben, wenn die Bombardements eingestellt werden.
US-Regierung: Weniger IS-Kämpfer in Syrien und im Irak
Die Zahl der Kämpfer in Reihen der Terrormiliz «Islamischer Staat» (IS) in Syrien und im Irak hat sich nach US-Angaben deutlich verringert. Die USA gingen derzeit von 19'000 bis 25'000 Kämpfern aus, sagte der Sprecher des Weissen Hauses, Josh Earnest, am Donnerstag. Vorherige Schätzungen waren von bis zu 31'500 bewaffneten IS-Extremisten in beiden Ländern ausgegangen. Earnest führte den Rückgang auf militärische Erfolge der Anti-IS-Koalition zurück. Er machte jedoch keine Angaben zu IS-Kämpfern in anderen Ländern wie etwa Libyen.
2.5 Millionen Flüchtlinge aus Syrien
Syrische Regierungstruppen waren in den vergangenen Tagen unterstützt von russischen Luftangriffen nördlich der Grossstadt Aleppo vorgerückt. Die Türkei hat nach Angaben Erdogans bislang 2.5 Millionen Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen.
Flüchtlingslager in der syrisch-türkischen Grenzregion.
Bild: X03289
Der Staatshaushalt sei dadurch um neun Milliarden Dollar belastet worden. Die Vereinten Nationen hätten die Türkei mit nur 455 Millionen Dollar unterstützt.
Saudi-Arabien bereit für Bodeneinsatz
Saudi-Arabien hat seine Bereitschaft zur Entsendung von Bodentruppen für den Kampf gegen die Terrormiliz IS in Syrien bekundet. Sollte sich die US-geführte Koalition zu einem Bodeneinsatz entscheiden, «werden wir positiv dazu beitragen», sagte Brigadegeneral Ahmed al-Assiri am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Mehrere Länder des von den USA geführten internationalen Bündnisses fliegen Luftangriffe gegen IS-Stellungen in Syrien und im Irak. Der Einsatz internationaler Bodentruppen gilt als unwahrscheinlich. (kad/sda/dpa/afp)
Die 31 eindrücklichsten Bilder des Flüchtlingsdramas 2015
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Die 31 eindrücklichsten Bilder des Flüchtlingsdramas 2015
Mazedonisch-griechische Grenze bei Gevgelija. (21. August 2015)
quelle: epa/epa / georgi licovski
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Ob im Südwesten der Demokratischen Republik Kongo wirklich eine «Krankheit X» kursiert oder dort zahlreiche Menschen wegen bekannter Erreger wie Malaria krank sind, bleibt vorerst weiter unklar.
Aber wie ist es mit der türkischen Seite?
Indem sie den Kurden in den Rücken gefallen sind und heimlich den IS unterstützen, sind die türkischen Machthaber (allen voran Erdogan) mindestens so verschlagen und hinterhältig, wie Putin und Konsorten.
Es geht hier offensichtlich wieder mal um Macht.
Was mit den Menschen geschieht, ist diesen skrupellosen Strategen völlig gleichgültig!
Mir tun vor allem die Kinder leid...