Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will ungeachtet der Vereinbarungen mit der EU Flüchtlinge die Grenzen zu Griechenland und Bulgarien passieren lassen. «Wir haben die Tore geöffnet», sagte Erdogan am Samstag in Istanbul und warf der EU vor, sich nicht an die Zusagen im Flüchtlingspakt gehalten zu haben.
Laut Erdogan sind seit Freitag bereits 18'000 Flüchtlinge an die türkischen Grenzen zur EU gekommen.
Bereits am Freitag hatte ein ranghoher türkischer Regierungsvertreter gesagt, die Türkei werde ihre Grenzen für Flüchtlinge, «die nach Europa wollen», nicht länger schliessen.
Am Abend teilte dann aber der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell nach einem Telefonat mit dem türkischen Aussenminister Mevlüt Cavusoglu via Twitter mit, die EU habe von der Türkei eine «Zusicherung» erhalten, dass Ankara sich an seinen Teil des Flüchtlingspakts zwischen der EU und der Türkei halten werde.
Die EU und die Türkei hatten im März 2016 ein Flüchtlingsabkommen geschlossen, nachdem 2015 hunderttausende Flüchtlinge über die Balkan-Route nach Zentraleuropa gekommen waren. Infolge des teils heftig kritisierten Flüchtlingspaktes sank die Zahl der über die Türkei in die Europäische Union gelangenden Flüchtlinge und Migranten deutlich.
In dem Abkommen verpflichtete sich Ankara, alle neu auf den griechischen Ägäis-Inseln ankommenden Flüchtlinge zurückzunehmen und stärker gegen Schlepperbanden vorzugehen. Die EU versprach im Gegenzug Milliardenhilfen, eine beschleunigte Visa-Erleichterung und die Modernisierung der Zollunion.
Die Zahl der Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland Syrien nimmt derzeit wieder zu, weil Machthaber Baschar al-Assad zusammen mit seinem Verbündeten Russland eine Offensive in der letzten Hochburg der Assad-Gegner in Idlib führt.
Dort sind vor allem islamistische und dschihadistische Milizen aktiv, die teils von der Türkei unterstützt werden. Bei Luftangriffen in Idlib wurden am Donnerstag 33 türkische Soldaten getötet, ein weiterer erlag später seinen Verletzungen. (sda/afp)
Die allermeisten Flüchtlinge vor dem Bürgerkrieg in Syrien sind ja entweder innerhalb von Syrien geflüchtet oder befinden sich in der Türkei, Libanon, Jordanien oder dem Irak - also heimatnah, weil sie irgendwann wieder zurück wollen.
Es ist ein kleiner Teil der nach Europa gekommen ist und die - da braucht man sich nix vormachen - gehen auch nicht wieder zurück.
Die Europa hat es bis zum heutigen Tag nicht auf die Reihe gebracht, eine Menschenwürdige Flüchtlingspolitik zu elaborieren.
Diese Menschen benötigen hilfen und wir leben auf dem reichsten Kontinen in diesem Planet. Es kann doch nicht serin, dass Menschen die auf der Flucht sind zum Spielball zwischen einem Diktator und der EU werden.....