Die Aktion wird als Vergeltungsaktion für eine Offensive von Regierungstruppen dargestellt: Das islamistische Rebellenbündnis Armee der Eroberung teilte am Mittwoch mit, es habe einen Angriff auf die Dörfer Fouaa und Kafraja begonnen. Der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman, sagte, der Beschuss der seit Anfang März belagerten Dörfer sei sehr heftig.
Es handelt sich nach diesen Angaben um die letzten schiitischen Dörfer in der Hand der Regierungstruppen und ihrer Verbündeten der libanesischen Hisbollah.
Die Armee der Eroberung erklärte, mit dem Angriff wolle sie Vergeltung üben für die Offensive der Regierungstruppen und der Hisbollah gegen die Rebellenstellungen in Sabadani an der Grenze zum Libanon. Das Rebellenbündnis hatte Ende März die Provinzhauptstadt Idlib erobert und anschliessend eine weitere Stadt und die grösste Militärbasis der Provinz eingenommen.
Die Provinz Idlib grenzt an die Küstenprovinz Lattakia, aus der die Familie von Machthaber Baschar al-Assad stammt.
In der nördlichen Provinz Aleppo starben derweil laut der Beobachtungsstelle eine Frau und vier Kinder, als Helikopter der Regierungstruppen eine Fassbombe auf das Dorf Taduf abwarfen. Taduf wird von der Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) kontrolliert.
Acht weitere Zivilisten, darunter drei Kinder, seien getötet worden, als Kampfflugzeuge das Dorf Daret Issa bombardierten, erklärte die oppositionsnahe Organisation, die ihre Informationen von Ärzten und Aktivisten vor Ort bezieht. Zwischen den Städten Deir Essor und Hasake im Osten Syriens wurden ihren Angaben zufolge 22 IS-Kämpfer bei Luftangriffen der Regierungstruppen getötet.
In der Region von Deir Essor habe die IS-Miliz 13 Zivilisten, darunter ein Kind, in einen Käfig gesperrt, weil sie das Fastengebot im Ramadan nicht eingehalten hätten. Vier weitere Menschen seien aus dem selben Grund einen Tag lang an den Armen an einem Gitter aufgehängt worden, berichtete die Beobachtungsstelle, deren Informationen meist für Medien nicht zu überprüfen sind. (sda/afp)