Ein 34-jähriger vermutlich muslimischer Extremist hat in der Nacht zum Donnerstag nahe einer Kaserne in Sarajevo zwei bosnische Soldaten erschossen. Anschliessend verbarrikadierte sich der Angreifer nach Polizeiangaben in einem Haus, in dem er sich selbst tötete, als es von Dutzenden Polizisten umstellt wurde.
Der Überfall auf die Soldaten erfolgte in einem Wettbüro in der Nähe der Kaserne, die am Stadtrand von Sarajevo liegt. Bevor er die Flucht ergriff, schoss der 34-Jährige noch auf einen Bus, in dem durch Glassplitter der Fahrer und zwei Fahrgäste verletzt wurden - einer von diesen ein Soldat.
In Zeitungsartikeln vom Donnerstag hiess es, der Angreifer habe «Allah Akbar!» («Gott ist gross!») ausgerufen, bevor er auf die Soldaten schoss.
«Es handelt sich zweifellos um einen Terrorakt», sagte Vize-Verteidigungsminister Emir Suljagic. Es lägen Hinweise vor, nach denen der Täter mit «Personen mit radikalen religiösen Überzeugungen in Verbindung» gestanden habe.
Am Samstag wird der 20. Jahrestag des Dayton-Friedensvertrages gefeiert. Er setzte dem Bosnien-Krieg (1992-95) ein Ende, in dem rund 100'000 Menschen getötet wurden und zwei Millionen aus ihrer Heimat flüchteten.
In dem Konflikt standen sich im Wesentlichen die Muslime und Kroaten einerseits und die Serben andererseits gegenüber. Bosnien-Herzegowina besteht seither aus dem Zusammenschluss einer kroatisch-muslimischen Föderation mit der serbischen Republik in Bosnien (Republika Srpska). (sda/afp)