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Spannungen auf Zypern: Türkei wirft UN inakzeptables Verhalten vor

Spannungen auf Zypern: Türkei wirft UN inakzeptables Verhalten vor

20.08.2023, 10:3320.08.2023, 10:33
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Nach einem Angriff auf Blauhelmsoldaten auf der geteilten Mittelmeerinsel Zypern hat die Türkei das Eingreifen der UN-Friedenstruppe als «inakzeptabel» bezeichnet. Als Garantiestaat fordere man die UN-Soldaten dazu auf, von Handlungen und Äusserungen abzusehen, die ihre Mission auf der Insel überschatteten, teilte das türkische Aussenministerium am Samstagabend mit.

Am Freitag war es auf der geteilten Mittelmeerinsel Zypern zu den schwersten Spannungen seit Jahren gekommen. Nach Angaben der Vereinten Nationen hatten türkisch-zyprische Sicherheitsleute Soldaten der UN-Friedenstruppe angegriffen, nachdem diese versucht hatten, den Bau einer nicht genehmigten Strasse durch die Pufferzone zwischen den beiden Inselteilen zu verhindern. Die Führung der UN-Friedenstruppe und die Europäische Union hatten den Vorfall scharf verurteilt.

FILE - A UN police officer walks in front of a UN vehicle at the square of Pyla village at the UN buffer zone, outskirt of coastal city of Larnaca, Cyprus, Thursday, Jan. 8, 2009. Three United Nations ...
Ein UN-Polizeibeamter steht vor einem UN-Fahrzeug auf dem Platz des Dorfes Pyla in der UN-Pufferzone am Rande der Küstenstadt Larnaca, Zypern. (Archivbild)Bild: keystone

Zypern ist nach einem griechischen Putsch und einer türkischen Militärintervention seit 1974 geteilt. Die Pufferzone zwischen den beiden Teilen der Insel wird von Blauhelm-Soldaten der Vereinten Nationen überwacht.

Der Zwischenfall ereignete sich UN-Angaben zufolge innerhalb dieser Zone in der Nähe von Pyla (türkisch: Pile). Die Verbindungsstrasse soll zwei türkisch-zyprische Dörfer miteinander verbinden.

Die Türkische Republik Nordzypern (KKTC) im Norden der Insel wird nur von der Regierung in Ankara anerkannt. Die Republik Zypern ist seit 2004 Mitglied der EU. Das EU-Recht und Regelwerk gelten, so lange es keine Lösung gibt, nur im Südteil der Inselrepublik. (sda/dpa)

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5 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Neruda
20.08.2023 17:02registriert September 2016
Typisch Türkei, nicht an Abmachungen/Regeln halten und dann rumopfern, wenn man sie nicht gewähren lässt.

Bei solchen Regimen muss man von Anfang an streng durchgreifen, sonst erlauben die sich immer mehr und es eskaliert erst recht.
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