International
Türkei

Demonstrationen in Istanbul: Versammlungsverbot verschärft

epa11981880 Supporters of Istanbul Mayor Ekrem Imamoglu shout slogans in front of the Istanbul Municipality headquarters during a protest against the detention of Imamoglu, in Istanbul, Turkey, 22 Mar ...
Seit Tagen finden in Istanbul Proteste statt.Bild: keystone

Erneut Proteste in der Türkei - Versammlungsverbot verschärft

22.03.2025, 20:4322.03.2025, 22:06
Mehr «International»

Nach der Festnahme des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem Imamoglu sind in der Türkei den vierten Abend in Folge Menschen zum Protest auf die Strasse gegangen. In Istanbul und Ankara setzten sich am Abend Demonstrationsmärsche in Gang, wie lokale Medien und Beobachter berichteten. Auf Bildern der Nachrichtenagentur Anka von einer Versammlung in Istanbul waren Tausende Teilnehmer zu sehen.

Aus Istanbul und Ankara wurde auch erneut der Einsatz von Pfefferspray gegen Demonstranten berichtet. Auch tagsüber war von Protest aus verschiedenen Teilen des Landes berichtet worden.

Riot police stand guard during a protest against the arrest of Istanbul's Mayor Ekrem Imamoglu, in Istanbul, Turkey, Saturday, March 22, 2025. (AP Photo/Francisco Seco)
Turkey Politics
Erneut kommt es zu Protesten in Istanbul.Bild: keystone

Protestverbote verlängert

Das Istanbuler Gouverneursamt hat die Protestverbote für die Stadt verschärft und verlängert. Ab Sonntag gelten auch Zugangsbeschränkungen für die Stadt, wie aus einer Mitteilung des Amtes hervorgeht. Menschen, die etwa an Demonstrationen teilnehmen wollen, sollen demnach nicht mehr in die Stadt gelassen werden. Wie das umgesetzt werden soll, war zunächst unklar.

Zusätzlich zu Demonstrationen und Versammlungen sind dann auch etwa das Aufhängen von Plakaten, Austeilen von Flyern, Unterschriftensammlungen oder Gedenkveranstaltungen verboten. Alle Massnahmen gelten der Mitteilung zufolge vorerst bis Mitternacht am Mittwoch.

Mehrstündige Befragung Imamoglus

Der festgenommene Istanbuler Bürgermeister Ekrem Imamoglu hat sämtliche im Rahmen der Ermittlungen gegen ihn gerichteten Vorwürfe zurückgewiesen. «Die gegen mich erhobenen unmoralischen und haltlosen Anschuldigungen, die von erfundenen Berichten bis hin zum Zeitpunkt der Ermittlungen reichen, zielen darauf ab, mein Ansehen und meine Glaubwürdigkeit zu untergraben», sagte Imamoglu im Anschluss an eine mehrstündige Befragung auf der Polizeistation laut einer Mitteilung der Stadtverwaltung.

Protesters run during clashes with anti riot police while protesting against the arrest of Istanbul's Mayor Ekrem Imamoglu, in Istanbul, Turkey, Saturday, March 22, 2025. (AP Photo/Khalil Hamra)
 ...
Bei den Demonstrationen kommt es immer wieder zu Aufeinandertreffen der Protestierenden mit der Polizei.Bild: keystone

Imamoglu war am Mittwoch festgenommen worden. Konkret geht es bei den Vorwürfen unter anderem um den Verdacht der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, Erpressung, Bestechung, Betrug, Ausschreibungsmanipulation und die Unterstützung der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete.

Nach der Befragung auf der Polizeistation wurde Imamoglu am Samstag noch an ein Gericht überstellt. Dort gab er am Abend eine Aussage gegenüber der Staatsanwaltschaft ab. Er sollte zudem einem Richter zur Aussage vorgeführt werden. Ob darauf die Anordnung einer Untersuchungshaft folgen wird, ist ungewiss. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
    Juve-Spieler von Trump-Show irritiert: «Ich hatte keine Wahl»
    Donald Trump empfängt das Team von Juventus Turin im Weissen Haus und spricht dabei über seine Politik. Timothy Weah zeigt sich irritiert.

    Es waren kuriose Szenen aus Washington, die am Donnerstag die Runde machten. US-Präsident Donald Trump empfing die Spieler von Juventus Turin, die anlässlich der FIFA-Klub-Weltmeisterschaft in den USA weilen, im Weissen Haus. Doch Trump sprach mit den Fussballern und Funktionären nicht etwa über Fussball oder anderen Sport, sondern pushte seine Politik zu Migration oder Trans-Frauen im Sport und diskutierte die Situation zwischen Israel und dem Iran.

    Zur Story