Sie hatten sich auf das Abenteuer ihres Lebens gefreut und stehen nun teils vor dem Nichts: Passagiere der geplanten, aber nun doch nicht durchgeführten Kreuzfahrt von Life at Sea Cruises. Viele von ihnen hatten hunderttausende Dollar dafür bezahlt und ihre Wohnungen und Häuser verkauft oder vermietet – und müssen jetzt schauen, wo sie ein Dach über dem Kopf finden.
Eigentlich hätte die Reise bereits am 1. November in Istanbul starten sollen. Doch dann wurde sie auf den 11. November und nach Amsterdam verschoben. Schliesslich wurde der 30. November als Starttermin festgelegt, aber am 17. November – nicht einmal zwei Wochen vor der geplanten Abreise – informierte das Unternehmen die Passagiere, dass die Reise abgesagt sei. Das bereits bezahlte Geld werde jedoch zurückerstattet.
Nach Wochen des Schweigens konnten sie es nicht mehr verheimlichen: Sie hatten gar kein Schiff. Zunächst war die Reise mit dem Kreuzschiff MV Gemini geplant, dieses war jedoch nicht seetauglich. Als Nächstes wollten sie die MV Lara, mit der früher unter dem Namen «AIDAaura» Kreuzfahrten angeboten worden waren, übernehmen – doch der Deal kam nicht zustande.
Das Versprechen war gross: Die Passagiere hätten 1095 Tage auf dem Schiff gelebt und dabei 382 Häfen und 140 Länder besucht. Viele von ihnen reisten darum schon frühzeitig nach Istanbul. Insgesamt hatte das Unternehmen schon 111 Kabinen vermietet, wovon die günstigste umgerechnet ca. 2250 Franken pro Monat kostete. Die Passagiere sind verärgert. Gegenüber CNN äussern sie ihren Frust:
Doch ob wirklich alle ihr Geld zurückerhalten, wird sich erst noch zeigen müssen. Eine Person äussert sich skeptisch:
(rbu)
Jetzt rechnen wir die 1.9 Tonnen mal auf 1095 Tage hoch. Das gibt 297 Tonnen CO2 pro Person für die 3 Jahre. Zum Vergleich sind das 81 Transatlantikflüge (Düsseldorf-New-York) oder fast 1 Mio. Kilometer (24 mal am Äquator um die Erde) mit dem Auto (Verbrauch 7l/100km). Pro Person wohlgemerkt. Würde sagen, das Klima dankt für die Absage.