
In der Türkei wurden über hundert Soldaten wegen «Terrorverdacht» festgenommen. Bild: keystone
24.06.2025, 16:0524.06.2025, 16:05
In der Türkei sind die Behörden wegen angeblichen Terrorverdachts gegen zahlreiche Soldaten vorgegangen.
Mehr als 160 Verdächtige seien in Istanbul, Izmir und weiteren Städten und Provinzen wegen des Vorwurfs, Teil der sogenannten Gülen-Bewegung zu sein, festgenommen worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu.
Gegen 176 Verdächtige werde in diesem Zusammenhang ermittelt, darunter 174 im aktiven Dienst. Sie sollen von der Organisation in die türkischen Streitkräfte eingeschleust worden sein, so der Vorwurf.
Die von dem im vergangenen Jahr gestorbenen islamischen Prediger Fethullah Gülen gegründete Gülen-Bewegung wird von den türkischen Behörden als Terrororganisation eingestuft. Die Regierung unterstellt ihr, hinter dem Putschversuch von Teilen des Militärs im Jahr 2016 zu stecken.
Gülen war bis zum öffentlichen Bruch 2013 mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan verbündet. Eine Beteiligung an dem Putschversuch hatte er stets abgestritten.
Türkische Behörden gehen regelmässig gegen mutmassliche Gülen-Anhänger vor. Kritiker sprechen jedoch immer wieder von einer politischen Instrumentalisierung des Terrorvorwurfs. (sda/dpa)
Diese Artikel könnten dich auch interessieren:
Proteste in der Türkei: Die stärksten Bilder
1 / 14
Proteste in der Türkei: Die stärksten Bilder
Während Protesten in Istanbul wird die Polizei von Demonstranten mit Feuerwerken beworfen.
quelle: keystone / francisco seco
Diese Strasse in der Türkei spielt jetzt Mozart, wenn du anständig fährst
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Das Seco registrierte seit Beginn des Ukrainekriegs knapp 700 Verdachtsfälle zu Verstössen gegen die Russland-Sanktionen und der Bund will Schweizer Detailhändler für nachhaltigeren Konsum in die Pflicht nehmen. Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen.
Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) hat laut «SonntagsZeitung» seit Beginn des Ukrainekriegs 2022 knapp 700 Verdachtsfälle zu möglichen Sanktionsverstössen registriert. Bisher seien 77 Verfahren eröffnet und 65 abgeschlossen worden, teilte das Amt auf Anfrage der Zeitung mit. In 26 Fällen seien Bussen ausgesprochen worden, meist wegen fahrlässigem Verhalten, oft aufgedeckt vom Zoll. Die Fälle reichten von dem Versuch, eine Luxusuhr im Wert von 300’000 Franken nach Russland auszuführen, über den Import einer Sauna aus Belarus bis hin zu Lieferungen von Industriegütern wie Werkzeugmaschinen-Ersatzteilen, deren Export nach Russland verboten ist. Auch ein Mann, der Waffenteile in Russland bestellt habe, sei gebüsst worden. Die Strafen reichten von 300 bis 5000 Franken. Rund zwei Drittel der gemeldeten Fälle beträfen Importe, ein Drittel Exporte. Zwei grössere Verfahren seien an die Bundesanwaltschaft übergeben worden.