Nach den verheerenden Rückschlägen im Osten der Ukraine droht den russischen Streitkräften nun auch in der Oblast Cherson im Süden eine empfindliche Niederlage.
Ukrainische Truppen haben am Wochenende vor Dudtschany die feindlichen Linien durchbrochen. Seither stossen sie auf breiter Front am Westufer des Dnepr in Richtung Cherson vor. Dies belegen Fotos von ukrainischen Verteidigern vor dem Ortsschild von Chreschtscheniwka. Ausserdem existieren Videoaufnahmen mit ukrainischen Soldaten in der Ortschaft Solota Balka.
Wie weit die Ukrainer bereits vorgestossen sind, ist unklar. Russische Militärblogger berichten von Notrufsignalen aus Beryslaw, einer Stadt 46 Kilometer südwestlich von Dudtschany. Das Gebiet dazwischen ist normalerweise zu gross, um es in so kurzer Zeit einzunehmen. Realistischer ist die Theorie, dass es sich dabei um ein Missverständnis handelt. Neben der Stadt Beryslaw existiert auch ein gleichnamiger Bezirk. Dieser beginnt südlich von Dudtschany.
Gleichzeitig häufen sich Berichte über einen parallelen Durchbruch etwas weiter westlich. Noch sind diese Angaben nicht bestätigt. Im Erfolgsfall könnte die Ukraine zu einem Zangenangriff ansetzen.
Die Verteidiger haben in den letzten Wochen mit gezielten Angriffen auf Brücken und Munitionsdepots die Versorgung der russischen Truppen nördlich des Dnepr unter Beschuss genommen. Laut den Analysten von Rochan Consulting benötigen die russischen Truppen in der Gegend rund 4000 Tonnen Material pro Tag. Aufgrund der Attacken kommen aber seit mindestens drei Wochen nur 1200 bis 1300 Tonnen pro Tag an. Es handle sich deshalb nur um eine Frage der Zeit, bis die Mangellage dazu führe, dass die Front nördlich des Dnepr einbreche. Laut Rochan Consulting sind bereits erste Soldaten aus der Mobilmachung dort im Einsatz.
Ein geordneter Rückzug der russischen Truppen über den Fluss wird indes schwierig. Die wichtigsten Brücken sind zerstört. Aktuell kommen Fähren zum Einsatz. Viele Experten erwarten, dass Russland im Falle eines Rückzuges einen Grossteil des Geräts zurücklassen muss.
Auch im Osten verzeichnen die ukrainischen Truppen weitere Gebietsgewinne. Sie haben dafür den Fluss Oskil in Richtung Kreminna und Swatowe überquert. Damit holt sich die Ukraine Teile der Oblast Luhansk zurück, welche in den letzten Wochen beinahe komplett in russischer Hand war.
Updates:
— War Mapper (@War_Mapper) October 3, 2022
🇺🇦 continued to advance near Lyman taking back full control of Zarichne and Tors’ke.
🇷🇺 are pulling back from positions north of these settlements on the east bank of the Zherebets river. pic.twitter.com/Jbc0Rov2SN
(tog)
Jetzt befreit sich die Ukraine wieder von Putin.
Viel Erfolg bei eurer „Spezialoperation“.