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Ukraine-Krieg: Lukaschenko will ein «Unentschieden»

«Ukraine wird auf Schlachtfeld nicht siegen» – darum will Lukaschenko ein «Unentschieden»

31.10.2024, 19:0331.10.2024, 19:03
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Lukaschenko trifft Putin in Russland zu Krisengesprächen
...gleich und gleich gesellt sich gern.
Alexander Lukaschenko gibt den Neutralen, aber eigentlich steht er Wladimir Putin politisch sehr nah.Bild: dpa

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko plädiert in Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine für ein Unentschieden wie bei einem Fussballspiel.

«Auf dem Schlachtfeld wird die Ukraine nicht siegen. Das sehen die Ukrainer ein und der Westen. Also muss man sich bewegen, sich einigen», sagte Lukaschenko bei einer Konferenz über Sicherheitsfragen in Minsk. «Wenn es sofort sein soll, könnte es ein Unentschieden sein. Ich sage das mal in der Sportsprache», wurde er von der staatlichen belarussischen Nachrichtenagentur Belta zitiert.

Der enge Verbündete des Kremls erläuterte aber nicht, wie dieses Ziel erreicht werden könnte. Lukaschenko erinnerte nur an die russisch-ukrainischen Gespräche kurz nach Beginn des Krieges 2022. Auch Moskau stellt es heute so dar, als habe es damals eine fast fertige Vereinbarung gegeben. Die Ukraine hätte einem neutralen Status zugestimmt. Sie wäre indes gegenüber Russland völlig schutzlos geworden. Die Frage der von Russland besetzten Gebiete war überhaupt nicht geregelt.

Moskau will mehr als ein Unentschieden

Der russische Aussenminister Sergej Lawrow, der ebenfalls in Minsk war, griff Lukaschenkos Sprachbild zwar auf, erklärte aber einen Kompromiss für unannehmbar. Ein Unentschieden sichere nicht die Interessen aller Beteiligten, sagte er.

Russland hat die Halbinsel Krim und vier Gebiete im Südosten der Ukraine zu seinem Eigentum erklärt. Angesichts des Vorrückens russischer Truppen setzt Moskau weiterhin darauf, seine Forderungen vollständig durchsetzen zu können. Dazu müsste die Ukraine auf vier Gebiete und den Nato-Beitritt verzichten und sich einer sogenannten Entnazifizierung unterziehen. Darunter versteht Moskau wohl die Einsetzung einer russlandtreuen Regierung in Kiew. (sda/dpa/lyn)

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10 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Typu
31.10.2024 21:14registriert Oktober 2015
Heute das, Morgen noch mehr. Russland hat jegliches Vertrauen verspielt. Ein Unentschieden oder sonst was in der Art hätte keinen Bestand und ist nicht umsetzbar.
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700 mögliche Schweizer Verstösse gegen Russland-Sanktionen – die Sonntagsnews
Das Seco registrierte seit Beginn des Ukrainekriegs knapp 700 Verdachtsfälle zu Verstössen gegen die Russland-Sanktionen und der Bund will Schweizer Detailhändler für nachhaltigeren Konsum in die Pflicht nehmen. Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen.
Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) hat laut «SonntagsZeitung» seit Beginn des Ukrainekriegs 2022 knapp 700 Verdachtsfälle zu möglichen Sanktionsverstössen registriert. Bisher seien 77 Verfahren eröffnet und 65 abgeschlossen worden, teilte das Amt auf Anfrage der Zeitung mit. In 26 Fällen seien Bussen ausgesprochen worden, meist wegen fahrlässigem Verhalten, oft aufgedeckt vom Zoll. Die Fälle reichten von dem Versuch, eine Luxusuhr im Wert von 300’000 Franken nach Russland auszuführen, über den Import einer Sauna aus Belarus bis hin zu Lieferungen von Industriegütern wie Werkzeugmaschinen-Ersatzteilen, deren Export nach Russland verboten ist. Auch ein Mann, der Waffenteile in Russland bestellt habe, sei gebüsst worden. Die Strafen reichten von 300 bis 5000 Franken. Rund zwei Drittel der gemeldeten Fälle beträfen Importe, ein Drittel Exporte. Zwei grössere Verfahren seien an die Bundesanwaltschaft übergeben worden.
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