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Will Russland Belarus übernehmen? So reagiert Lukaschenko

Will Russland Belarus übernehmen? So reagiert Lukaschenko

Will Russland seinen Nachbarn Belarus unterwandern? Ein geleaktes Papier soll eine Strategie des Kremls dazu enthüllen. Nun hat sich der Minsker Diktator Lukaschenko erstmals geäussert.
27.02.2023, 07:38
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Ein Artikel von
t-online

Ein Geheimpapier, das aus dem Kreml stammen soll, sorgte kürzlich für Wellen: Moskau plane eine Übernahme von Belarus bis zum Jahr 2030, heisst es darin offenbar. Mehrere europäische Medien, unter anderem die «Süddeutsche Zeitung» (SZ), hatten darüber berichtet. Putins Strategen wollten das Land politisch, wirtschaftlich und militärisch unterwandern. Nun hat sich der Minsker Diktator Alexander Lukaschenko erstmals öffentlich zu den Berichten geäussert.

epa10472714 Belarusian President Alexander Lukashenko attends a meeting with his Russian counterpart at the Novo-Ogaryovo state residence, outside Moscow, Russia, 17 February 2023. Belarus fulfills 10 ...
Alexander Lukaschenko Bild: keystone

Laut Lukaschenko sind die europäischen Berichte ein Versuch, einen Keil zwischen die Nachbarländer zu treiben: «Haben wir unsere eigene Strategie? Ja. Hat Russland (eine grosse Nuklearmacht) seine eigene Strategie? Ja. Und Russland hat auch seine eigene Strategie gegenüber Belarus – mit seinen Brüdern in Frieden und Freundschaft zu leben», wird er von der staatlichen Nachrichtenagentur Belta zitiert.

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Auch betonte er mehrfach die Unabhängigkeit und Souveränität seines Landes. Da sei er sich mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin einig. «Beim letzten Treffen haben wir diese Themen lange diskutiert», so Lukaschenko.

Er tat die Berichte, über eine zukünftige russische Strategie, sein Land zu übernehmen, als Unfug ab. Allerdings schloss Lukaschenko nicht aus, dass es vor drei Jahren ein derartiges Dokument gegeben haben könnte. Im Herbst 2021 hatte er mit Putin einen gemeinsamen Wirtschaftsraum der beiden Länder und eine stärkere militärische Zusammenarbeit der Staaten vereinbart.

Auch den Medienberichten zufolge sollen die geleakten Kremlpapiere mit dem Titel «Strategische Ziele der Russischen Föderation in Belarus» aus dem Jahr 2021 stammen. Sie beschreiben demnach anhand von kurz-, mittel- und langfristigen Zielen, wie sich Moskau Belarus bis zum Jahr 2030 einverleiben will. Geheimdienstexperten halten die Papiere für glaubwürdig.

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47 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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mob barley
27.02.2023 07:54registriert Juni 2017
«Beim letzten Treffen haben wir diese Themen lange diskutiert»

Das sagt ja eigentlich schon viel aus.
Nachbarländer, die ihre Souveränität gegenseitig respektieren, kommen nicht mal auf die Idee, darüber zu reden.
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Mocking Bert
27.02.2023 07:47registriert Februar 2022
Lukaschenko ist doch Putins Schosshündchen. Der macht was Herrchen sagt sonst gibt's eins aufs Dach.

Und wenn dann Belarus auf einmal zu Russland gehört ist das dann auch Lukis Meinung... :)
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_kokolorix
27.02.2023 07:52registriert Januar 2015
Klar, was soll er den sonst sagen ...
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