Wie viele russische Panzer die ukrainische Armee schon mit ihren umgebauten Drohnen zerstört hat, kann wohl niemand so genau sagen, doch es müssen einige sein. Aerorozvidka heisst die Einheit von Spezialisten, die handelsübliche Drohnen in Granaten werfende Kriegsmaschinen verwandelt – mit wenig Einsatz und gewaltigem Schaden für die russischen Besatzer. Doch jetzt könnte für die Aerorozvidkas Schluss sein mit dem Improvisieren.
Taiwan donates 800 combat drones (Revolver 860) to Ukraine#UkraineWar #Ukraine #RussianArmy #NAFO #Fellas #India #Pedoputin #Putinpedo #Putin pic.twitter.com/j4tC74M0pM— ArchiveFella 🇺🇦 (@ArchiveArmory) August 21, 2022
Wie die Fachportale tech.wp und oryx übereinstimmend berichten, liefert der taiwanische Hersteller DronesVision 800 Exemplare seiner Drohne «Revolver 860» an die Ukraine – Fachleute nennen das Gerät auch «fliegenden Mörser». Tatsächlich kann das 42 Kilo schwere Flugobjekt bis zu acht Mörsergranaten vom Kaliber 60 mm laden und von einer rotierenden Trommel aus fallen lassen. In diesem auf Twitter verbreiteten Video ist der Mechanismus gut zu erkennen:
Die «Revolver 860» dürfte die Feuerkraft der Aerorozvidkas also erheblich steigern, zumal sich die Drohne nach Angaben von tech.wp auch mit schwereren Granaten der Kaliber 81 mm oder sogar 120 mm bestücken lässt. Voll beladen soll die Drohne bis zu 20 Kilometer weit und bis zu 40 Minuten lang fliegen können. «Die ersten der Drohnen dürften schon im Kampf eingesetzt worden sein», zitieren die «Taiwan News» einen Sprecher der Firma.
Diese liefert die Flugobjekte allerdings nicht direkt in die Ukraine, sondern an einen Abnehmer in Polen. Mehr könne man «angesichts der komplexen und wechselhaften internationalen Lage» nicht sagen, so der Sprecher. Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine wächst auch in Taiwan die Sorge vor einem chinesischen Einmarsch. Die Regierung in Beijing hat die Unabhängigkeit Taiwans mit seinen 23 Millionen Einwohner nie akzeptiert und bedroht den Inselstaat auch militärisch massiv.
Die Lieferung der Drohnen an die Ukraine kann daher auch als Geste der Solidarität gewertet werden: «Die Taiwaner verstehen halt, dass in der Ukraine mehr auf dem Spiel steht, als nur die Sicherheit Europas», kommentierte der Sicherheitsexperte Carlo Masala den Vorgang auf Twitter.
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