Der Chef der russischen Söldnergruppe «Wagner» Jewgeni Prigoschin soll dem Europäischen Parlament einen blutigen Vorschlaghammer geschickt haben lassen. Das berichteten mehrere Medien und teilten ein Video, das die Provokation zeigen soll.
Demnach habe der Anwalt der Miliz, die für ihr besonders brutales Vorgehen berüchtigt ist, einen Geigenkasten mit dem Hammer, der das Wagner-Logo trägt, dem Europäischen Parlament übergeben. Das Video war am Donnerstag in prorussischen Telegramkanälen aufgetaucht und vom kremlkritischen Kanal Nexta geteilt worden.
Der Hintergrund der Provokation: Das EU-Parlament hatte in dieser Woche Russland offiziell zu einem «Terrorismus-Unterstützer» erklärt. Moskau hatte den Schritt kritisiert und am Freitag als «Teil einer politischen Informationskampagne des Westens» gegen Russland bezeichnet.
Prigozhin's lawyer handed over to the European Parliament a sledgehammer with the Wagner logo smeared with artificial blood. The video appeared on propaganda Z-channels.
— NEXTA (@nexta_tv) November 24, 2022
Recently, the European Parliament started talking about recognizing Wagner PMC as a terrorist organization. pic.twitter.com/th2W3dx6zH
Während im Netz darüber spekuliert wurde, ob das Video echt oder fake ist, reagierte bereits der Aussenminister von Estland, Urmas Reinsalu mit einem eigenen Video.
Darin ist zu sehen, wie er eine Präsentkiste mit Handschellen öffnet und sagt: «Terroristen machen sich über die Opfer in der Ukraine lustig (…). Ich werde diese Handschellen nach Den Haag zum Hauptquartier des internationalen Strafgerichtshofs schicken. Dort werden sie auf Prigoschin und seine Komplizen warten – für die Verbrechen an den Menschen in der Ukraine.»
As we witnessed Russian mercenary Prigozhin send his bloody hammer to @Europarl_EN I’d like him to accept our little gift also that is waiting for him in #Hague. pic.twitter.com/jTXx6Z4tUO
— Urmas Reinsalu (@UrmasReinsalu) November 25, 2022
Im Netz wird Reinsalu dafür gefeiert und sein Video seitdem vielfach geteilt. Kritische Stimmen merken an, dass die EU statt solcher Aktionen mehr Waffen in die Ukraine liefern solle. Andere bezweifeln, dass die Wagner-Aktion tatsächlich so stattgefunden hat und halten sie für einen Fake der russischen Propaganda.
(t-online, cli)
- trocken
- sachlich
- auf den Punkt gebracht
Bravo 🍀🍀🍀