Die Botschaft der ukrainischen Armee an die russischen Besatzer in Cherson ist eindeutig: «Zieht euch zurück oder ihr werdet vernichtet», twitterte das Verteidigungsministerium in Kiew am Mittwoch. In der Nacht zuvor hatte ein ukrainischer Raketenangriff die wichtige Antoniwskyj-Brücke südlich der Stadt so stark beschädigt, dass sie offenbar nicht mehr befahrbar ist – die Besatzer selbst haben die Brücke für den zivilen Verkehr gesperrt.
«Die ukrainische Gegenoffensive nimmt Fahrt auf», kommentierte am Donnerstag auch das britische Verteidigungsministerium. Tatsächlich scheinen Putins Truppen in der Stadt praktisch auf verlorenem Posten zu stehen.
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Seit Präsident Selenskyj am 11. Juli eine Gegenoffensive im Süden der Ukraine ankündigte, hat seine Armee systematisch die Nachschublinien in die 300'000-Einwohner-Stadt gekappt – mutmasslich mit Hilfe westlicher Langstreckenraketenwerfer. Die Antoniwskyj-Brücke – die einzige Autobrücke in Richtung Süden über den Dnepr – wurde schon bei einem ersten Angriff am 22. Juli beschädigt, war aber noch befahrbar.
Kherson’s #Antonovsky bridge isn’t down but it’s closed after last night’s Ukrainian #HIMARS barrage. Kyiv working hard to cut off the Russians in #Kherson. Pres #Zelensky says such weapons are “turning the course of the war in our favour.” pic.twitter.com/ODPDEx4YWF
— Paul Adams (@BBCPaulAdams) July 27, 2022
Nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums sind auch zwei weitere Brücken über den Dnepr mindestens beschädigt, darunter eine weiter östlich gelegene Eisenbahnbrücke. Zudem sei es den Ukrainern «höchst wahrscheinlich» gelungen, einen Brückenkopf südlich des Flusses Inhulez zu errichten, der das besetzte Cherson nach Norden begrenzt.
«Russlands 49. Armee am Westufer des Dnepr ist jetzt extrem verwundbar», schreibt das britische Verteidigungsministerium auf Twitter.
Слава Україні! – Sláva Ukrayíni! – 👍🇺🇦👏💙💛