Cherson ist die erste grosse Stadt, die Russland in der Ukraine im Zuge der aktuellen Invasion erobert hat. Im Verlaufe der Woche rollten die russischen Panzer in die südukrainische Stadt ein, wo rund 290'000 Personen leben.
Die Bewohnerinnen und Bewohner Chersons lassen sich von den Besetzern jedoch nicht einschüchtern. Etwa 2000 Personen liefen am Samstag durch das Stadtzentrum, wie die BBC berichtet.
Massive protests in Ukrainian cities occupied by Russia, making short work of Putin’s outlandish claims that the @UN-condemned invasion is “liberation.” This is Kherson after the Russian conquest pic.twitter.com/jv5pXrLGAc
— Bojan Pancevski (@bopanc) March 5, 2022
Demnach schwenkten sie ukrainische Fahnen und sangen die ukrainische Nationalhymne. Auch skandierten sie Slogans wie «Russen, geht nach Hause» und «Cherson ist Ukraine».
Huge turnout at a protest against the Russian occupation in Russian-occupied Kherson.
— Valerie Hopkins (@VALERIEinNYT) March 5, 2022
pic.twitter.com/nJKkiD7U8i
Auf Social Media ist zu sehen, wie ein Mann auf einen russischen Panzer stieg und die ukrainische Fahne schwenkte.
Russian army entered Kherson, but something went wrong. Brave Ukrainians climb on their tanks on the go with UA flags. pic.twitter.com/WTeYWsxLp4
— Liubov Tsybulska (@TsybulskaLiubov) March 5, 2022
Die Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt dürfen ihr Zuhause momentan verlassen. Die russischen Streitkräfte hätten Strassensperren errichtet, berichtet Anwohner Artemij Perun der Deutschen Welle. «Wer allein oder zu zweit unterwegs ist und Lebensmittel oder Arzneimittel dabeihat, kann meist passieren. Einige sind aber auch abgewiesen worden.»
Bürgermeister Ihor Kolychajew verkündete am Donnerstag eine Einigung mit den Russen. Auf Facebook schrieb er, dass die Bewohnerinnen und Bewohner höchstens in Zweiergruppen das Haus verlassen dürften. Am Samstag kam es nun dennoch zu grösseren Demonstrationen.
n-tv.de sprach mit Anwohner «Jimmy», der den US-Sender NBC mit Filmmaterial aus Cherson versorgt. Jimmy erzählt, dass die Russen mit Schüssen in die Luft versucht hätten, die Demonstrierenden zurückzudrängen. Das habe die Bewohnerinnen und Bewohner aber nicht interessiert.
Im Gegenteil, es seien immer mehr Leute zur Demonstration gekommen. «Am Ende waren wir schätzungsweise zwei- bis dreitausend Menschen. Ich glaube, diese Demo war das Wichtigste, was heute in der ganzen Ukraine passiert ist. Wir haben uns gegen eine bewaffnete Armee gestellt und Dinge gerufen wie ‹Cherson ist unser›, ‹Cherson ist Ukraine› und ‹Russisches Kriegsschiff, verpiss dich›.»
Auch in den besetzten Städten Melitopol und Berdjansk leisteten Zivilisten Widerstand gegen die russischen Invasoren. (cma)
Nicht Eure Bimbelbuben noch etwas mit Urkantone, Köppel und Detlings