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Ukraine: 7 Zitate von Selenskyj zeigen, wie sich die Lage zugespitzt hat

7 Zitate von Selenskyj, die zeigen, wie sich die Lage in der Ukraine zugespitzt hat

Wolodymyr Selenskyj hat seinen Humor nicht verloren. Doch sein Ton wird schärfer. Diese Zitate zeigen einen Wandel beim ukrainischen Präsidenten – aber auch im Kriegsgeschehen.
05.03.2022, 07:3105.03.2022, 07:32
Fabian Hock / ch media
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In this photo provided by the Ukrainian Presidential Press Office, Ukrainian President Volodymyr Zelenskyy speaks to the nation via his smartphone in the center of Kyiv, Ukraine, Saturday, Feb. 26, 20 ...
Wolodymyr Selenskyj.Bild: keystone

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Dieser eine Spruch markierte einen Wendepunkt. Seither blickt die Welt anders auf Wolodymyr Selenskyj. Und auf die Ukrainerinnen und Ukrainer, die sich den russischen Invasoren unter Einsatz ihres Lebens entgegenstellen. Man ertappt sich selbst bei der Frage: Haben diese tapferen Leute vielleicht wirklich eine Chance, die Russen zu stoppen?

Der Präsident der Ukraine jedenfalls glaubt daran. Nein, er wettet sein Leben darauf. Das dokumentierte er in einer Art, wie man sie sonst nur aus Filmen kennt. Auf das Angebot der USA, ihn aus der bedrohten Hauptstadt Kiew zu fliegen, antwortete Selenskyj in Sylvester-Stallone-Manier:

«Ich brauche Munition, keine Mitfahrgelegenheit»

In den sozialen Medien geniesst Selenskyj seither Kultstatus. Für 20 Euro verkauft Amazon T-Shirts mit dem Spruch des Präsidenten und seinem Konterfei.

Trotz seines Hintergrundes als Fernsehkomiker wirken Selenskyjs Auftritte nicht inszeniert. Er macht vielmehr den Eindruck, als hätte er seine historische Mission erkannt und angenommen. Ein Präsident, der persönlich zur Waffe greift und sein Land verteidigt? Vergleichbar ist das allenfalls noch mit George Washington, der im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg vor einem Vierteljahrhundert an vorderster Front die Engländer vertrieb.

Selenskyjs Heldenstatus wird vom Umstand befeuert, dass im Laufe der Woche drei Attentatsversuche auf ihn vereitelt wurden. Die paramilitärische Wagner-Gruppe soll es versucht haben, genau wie ein Killerkommando aus Tschetschenien. Sie seien von Kriegsgegnern innerhalb des russischen Geheimdienstes verraten worden, schreibt die britische «Times».

Und so kommt es, dass Selenskyj bisweilen gar mit Winston Churchill verglichen wird, der 1940 zum Kampf gegen Hitlers Nazi-Deutschland aufrief. Angesprochen auf den Churchill-Vergleich antwortete Selenskyj vor ein paar Tagen trocken:

«Er trinkt mehr als ich.»

Ob Selenskyjs Mission erfolgreich sein wird, weiss niemand. Militärexperten dämpfen die Hoffnungen. Die Feuerkraft der russischen Armee sei schlicht zu gross. Die Militärhilfe aus dem Westen müsse noch weiter hochgefahren werden, dass die Ukrainer überhaupt eine Chance hätten. Und auch Selenskyjs Tonfall verschärfte sich zuletzt. Nachdem die russische Armee in der Nacht zuvor das grösste Atomkraftwerk auf dem Kontinent, Saporischschja, bombardierte, forderte Selenskyj:

«Europa muss jetzt aufwachen! Diese Nacht hätte das Ende der Geschichte für die Ukraine und Europa bedeuten können.»

Auch in Sachen militärischer Unterstützung wird Selenskyj eindringlicher. Die russischen Luftangriffe sind für die Ukrainer fatal, sie haben den Jets und deren Bomben nichts entgegenzusetzen. Der Westen solle eine Flugverbotszone durchsetzen, fordert der Präsident:

«Wie viele Menschen müssen noch sterben, bis ihr den Himmel über der Ukraine schliesst? Sagt mir wie viele, ich zähle und warte auf diesen Moment. Wenn ihr nicht die Kraft oder den Mut habt, dann gebt mir Flugzeuge!»

Tags zuvor versuchte er bereits den Westen aufzurütteln. Selenskyj warnte:

«Putin wird erst aufhören, wenn er Berlin erreicht hat.»

Der Wandel im Tonfall hat mit der sich verschlimmernden Situation im Kriegsgebiet zu tun. Cherson und andere Städte werden zerbombt und belagert. Tausende Ukrainerinnen und Ukrainer wurden bereits von russischen Raketen, Panzern und Artilleriegeschützen getötet. Und ein Ende ist nicht abzusehen.

Dass Putin tatsächlich soweit gehen würde, hat Selenskyj nicht kommen sehen. Zumindest öffentlich hat der Präsident die Bedrohung lange heruntergespielt. Ende Januar, als der russische Truppenaufmarsch an der Grenze in vollem Gange war und die Nato sich bereits höchst alarmiert zeigte, sagte Selenskyj noch:

«Was ist neu? Ist das nicht die Realität seit acht Jahren? Eskalation ist nicht unvermeidlich.»

Kritisiert wurde Selenskyj, weil er seine eigenen Zustimmungswerte nicht aufs Spiel setzen wolle, in dem er seinen Landsleuten Angst einjagt. Parteiübergreifend meldeten sich Parlamentarier sowie sein Amtsvorgänger zu Wort und beschwörten Selenskyj, das Militär in Alarmbereitschaft zu versetzen. Von selbst reagierte er nicht.

Mit Kriegsbeginn wandelte sich seine Rolle jedoch spektakulär. Und dabei trat und tritt er nicht nur kämpferisch auf, sondern auch versöhnlich. In seiner bislang aufwühlendsten Rede sprach Selenskyj direkt zum russischen Volk:

«Wir sind verschieden. Aber das ist kein Grund, Feinde zu sein.»

Selenskyj bietet auch Putin noch immer eine ausgestreckte Hand an. Er will das Gespräch mit dem Kremlchef, will verhandeln. Militärisch wird Selenskyj Putin kaum besiegen können. Schafft er es jedoch, diesen Krieg auf dem Verhandlungsweg zu beenden, wird sein Heldenstatus in der Ukraine und darüber hinaus noch weiter wachsen. (aargauerzeitung.ch)

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Ukraine-Krieg: die Akteure im Überblick
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Ukraine-Krieg: die Akteure im Überblick
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Wladimir Putin ist seit 2000 (mit Unterbrechung von 2008 bis 2012) Präsident von Russland. Er sieht die Stabilität seines Systems seit den frühen Jahren seiner Präsidentschaft durch den Westen bedroht und will verhindern, dass die Ukraine Nato-Mitglied wird und eine westlich orientierte Demokratie aufbaut. Am 24. Februar befahl Putin schliesslich den Angriff auf die Ukraine. Offizielle Leitmotive für den Krieg sind die «Demilitarisierung und Entnazifizierung».
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60 Kommentare
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Liebu
05.03.2022 10:39registriert Oktober 2020
Schafft er es jedoch, diesen Krieg auf dem Verhandlungsweg zu beenden, wird sein Heldenstatus in der Ukraine und darüber hinaus noch weiter wachsen

Genau das kann Putin am wenigsten brauchen. Selenskyj würde immer über ihm stehen, als der Mann, der Putin in die Knie zwang. Putin wollte diese Rolle als „Befreier“ eigentlich für sich beanspruchen.
Aber auch wenn Selenskyj sterben sollte, wird er als Märtyrer in die Geschichte eingehen und Legende sein.
Putin wird verlieren, egal wie dieser Krieg ausgeht.
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Toerpe Zwerg
05.03.2022 08:09registriert Februar 2014
Selensky wird Russland befreien und Ukrainifizieren.
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Wir (M)Ostschweizer*innen nun im Süden
05.03.2022 10:46registriert Juni 2019
Für mich ein Held! Wie jeder kämpfende Ukrainer*in....
Go Ukraine - Free Ukraine 🇺🇦🇺🇦
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