Der schwere ukrainische Drohnenangriff auf ein Munitionsdepot in Nordwestrussland hat nach britischer Einschätzung wohl Folgen für die russische Kriegsführung.
«Obwohl Teil eines grösseren Versorgungsnetzes, wird der Verlust wahrscheinlich die russischen Bodenoperationen stören, vor allem im Gebiet Kursk», teilte das britische Verteidigungsministerium mit.
In London war die Rede von einem erfolgreichen ukrainischen Angriff in der Nacht zum 18. September auf das Depot nahe der Kleinstadt Toropez im Gebiet Twer.
Vermutlich sei Munition schlecht gelagert worden und dadurch Ziel unbemannter Drohnen geworden. Die Detonationen hätten dann eine Kettenreaktion im unterirdischen Bunkersystem der Anlage in Gang gesetzt, «was zu einem enormen Verlust an Munition führte».
Bei Toropez seien wahrscheinlich Munition verschiedener Kaliber, darunter vermutlich auch aus Nordkorea, gelagert worden sowie Marschflugkörper und Gleitbomben, hiess es in der Mitteilung weiter. «Die russische Flugabwehr hat weiterhin Probleme mit ukrainischen Operationen in der Tiefe, obwohl sie behauptet, mehr als 50 unbemannte ukrainische Drohnen abgeschossen zu haben.»
Die britische Behörde verwies auf mehrere Satellitenbilder, auf denen zerstörte Bunker sowie Bombenkrater auf dem Militärgelände zu sehen sein sollen.
Das Verteidigungsministerium in London veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 regelmässig Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.
(dsc/sda/dpa)