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Ukraine will Drohnen per Glasfaser-Kabel steuern

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Ein neues Modell einer Drohne soll mit einem Glasfaserkabel verbunden sein.symbolBild: KEYSTONE

Nicht mehr ortbar: Ukraine will Drohnen mit kilometerlangem Glasfaserkabel steuern

Die Ukraine steuert bald Drohnen mit kilometerlangen Kabeln. Das Land will auch unabhängiger von chinesischen Komponenten werden.
12.12.2024, 22:2312.12.2024, 22:36
Thomas Wanhoff / t-online
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Ein Artikel von
t-online

Der Krieg in der Ukraine wird zu einem grossen Teil mit Drohnen geführt. Sie dienen der Aufklärung, können in Schwarmangriffen die Luftabwehr überfordern oder als Kamikaze-Drohne Panzer zerstören. Gleichzeitig werden elektronische Geräte, sogenannte Jammer, eingesetzt, um die Steuerung der Fluggeräte zu stören. Jetzt geht das ukrainische Militär einen neuen Weg, um die Geräte sicherer zu steuern.

Bislang senden Drohnen elektronische Signale aus, zum Beispiel, wenn sie eine Position durchgeben oder einen Livestream an den Piloten schicken. Diese können abgefangen und gestört werden. Das ukrainische Militär hat jetzt der «Kyiv Post» eine neue Lösung vorgestellt: Ein Kabel aus Glasfaser, mit dem die Drohne Licht- statt elektronische Signale erhält.

«Diese Drohne ist im Funkspektrum vollkommen unsichtbar. Kein System kann ihren Startplatz oder ihren Bediener orten», sagte Anton Mogolivets, der Chefingenieur des Herstellerunternehmens. Die Technologie hat nach seinen Angaben erste Tests bestanden und soll ab 2025 von den ukrainischen Streitkräften eingesetzt werden.

Kabel ist 20 Kilometer lang

An der Drohne hängt dem Bericht nach ein 20 Kilometer langes Kabel. Die Drohne selbst kann etwa 20 Minuten in der Luft bleiben und bis zu 5,5 Kilogramm an Nutzlast tragen. Erste Tests sollen die Flugzeit bereits auf 46 Minuten ausgedehnt haben.

Piloten können sie über einen Bildschirm steuern, der ein Kamerabild überträgt. Sie können zum Angriff auf russische Stellungen und Jammer sowie Militärfahrzeuge eingesetzt werden. Dabei sollen sie vor allem erste Hindernisse beseitigen und den Weg für herkömmliche Drohnen frei machen.

Auch Russland setzt Kabel ein

Russland hat bereits ähnliche Drohnen, teilweise aus chinesischer Fertigung, im Einsatz. Diese sollen etwa 2'500 Dollar kosten, das Kabel schlägt mit 1'000 Dollar zu Buche. Laut Kyiv Post sei die ukrainische Drohnenlösung etwa um die Hälfte billiger. Auch wenn die Ukraine bis zu 40 Prozent der Komponenten für Drohnen jetzt selbst herstellen kann, ist sie auf Teile angewiesen, die zum grossen Teil aus China kommen.

China will Exporte von Drohnenteilen reduzieren

Das könnte sich bald zu einem Problem entwickeln. Denn wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch berichtete, haben chinesische Hersteller bereits damit begonnen, Lieferungen von Drohnenkomponenten nach Europa und in die USA zurückzufahren. Hintergrund ist ein möglicher Handelskrieg zwischen China und den USA. Bei Motoren, Batterien und Steuerungsmodulen soll es bereits Einschränkungen geben. Gleichzeitig liefert China aber Bauteile für Drohnen an Russland.

Die EU hat am Mittwoch beschlossen, neue Sanktionen gegen mehr als 30 weitere Akteure zu verhängen, die nach EU-Erkenntnissen Verbindungen zum Verteidigungs- und Sicherheitssektor Russlands unterhalten oder diesen anderweitig unterstützen. Darunter sollen erneut auch welche mit Sitz in China sein, die zum Beispiel an der Herstellung von Drohnen für den russischen Krieg gegen die Ukraine beteiligt sind.

Sollte China auch deswegen die Exporte nach Europa und in die USA reduzieren, müsste sich die Ukraine in anderen Ländern umsehen – was deutlich mehr Zeit benötigt, auch weil neue Lieferwege aufgebaut werden müssten. Fraglich ist auch, ob dann nicht die Preise steigen.

Importierte chinesische Drohnen sind nach ukrainischen Angaben oft mit defekten Teilen belastet. Bislang tauschte man die meist billigen Teile aus. Angesichts der neuen chinesischen Drohungen verlagert die Drohnenindustrie der Ukraine zunehmend die Produktion anspruchsvoller Komponenten ins eigene Land, berichtet der «Kyiv Independent». «Wir können uns nicht auf eine chinesische Lieferkette verlassen», sagt Denys Nikolayenko, der hochwertige Wärmebildkameras für Drohnen aus einem Büro in Kiew herstellt.

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25 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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The Twelfth
12.12.2024 22:35registriert Juni 2020
Kann mir gut vorstellen, dass sowas die Tierwelt ganz besonders schädigt.

Putin besser gestern als morgen besiegen, damit dieser *** endlich ein Ende hat!
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