Der Sturz der Regierung in Kiew: Das ist das Ziel von Wladimir Putins brutalem Angriffskrieg auf die Ukraine. Seit gestern rücken die russischen Truppen rasch in Richtung der ukrainischen Hauptstadt vor. Die Nachrichtenagentur AP meldete heute kurz nach 10 Uhr erste Schusswechsel aus dem Regierungsviertel, wo der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski noch immer ausharrt.
Das Stadtviertel Obolon im Norden Kiews ist laut dem ukrainischen Verteidigungsministerium bereits von russischen «Saboteuren» überfallen worden. Im Stadtteil rund 10 Kilometer nördlich des Zentrums gibt es nach ukrainischen Angaben heftige Kämpfe. Die Behörden riefen die Zivilbevölkerung auf, sich – nötigenfalls mit Molotow-Cocktails – zu bewaffnen und die Stadt zu verteidigen. Wer die nötigen Kenntnisse habe, soll Cyberattacken gegen die Russen lancieren. Niemand soll die Wohnung verlassen. «Heute wird der härteste Tag», sagte ein Berater des Innenministeriums.
Ukrainische Geheimdienstkreise gehen laut dem Newsportal «Ukrainska Pravda» davon aus, dass der Angriff auf Kiew heute in sieben Stufen verläuft:
Die Angriffe der russischen Armee in den ukrainischen Grenzgebieten werden intensiviert, um die knappen Ressourcen der ukrainischen Verteidigungskräfte maximal herauszufordern. Die ukrainischen Soldaten sollen Kiew verlassen und vom Hauptziel der Russen abgelenkt werden.
Die russischen Truppen werden mindestens einen der beiden grossen Flughäfen der Hauptstadt einnehmen, um später ohne Widerstand weitere Truppen und Material in die besetzte Stadt bringen zu können.
Gleichzeitig werden Cyber-Attacken und Sabotage-Akte dafür sorgen, dass die Stadt von der Elektrizität abgeschnitten wird, die Kommunikationskanäle zusammenbrechen und Panik ausbricht. Zehntausende Menschen versuchen bereits jetzt, die Stadt zu verlassen. Viele haben in U-Bahn-Stationen übernachtet und sind völlig übermüdet.
Mit weiteren Cyber-Attacken auf die digitale Infrastruktur der Regierung sollen die politischen Institutionen der Ukraine lahmgelegt werden.
Um die Bevölkerung weiter einzuschüchtern, sollen Plünderungsaktionen und Brandstiftungen lanciert werden. Ziel ist es, dass «unkontrollierte Flüchtlingsmassen» die Strassen aus der Stadt hinaus blockieren und die ukrainische Armee damit in ihrer Mobilität behindern.
Die russischen Truppen überfallen die ukrainischen Regierungsgebäude und verhaften oder töten alle, die Widerstand leisten.
Die russischen Truppen zwingen die ukrainische Regierung, einen «Friedensvertrag» zu unterschreiben, mit dem sie allen russischen Forderungen (u.a. Rückzug des Nato-Beitrittsgesuchs, sofortige Demilitarisierung) akzeptieren. Die Regierung wird durch eine pro-russische Marionettenregierung ersetzt.
«The Kyiv Independent», eine Gruppe englischsprachiger Journalisten in Kiew, schreibt, der Angriffsplan hätte für das Land und die Welt verheerende Konsequenzen:
«Die Ukraine wäre in zwei Teile aufgeteilt, wie damals West- und Ost-Deutschland.» (aargauerzeitung.ch)
Die zahlenmässig und ausrüstungsmässig unterlegenen Ukrainer werden weiterhin heroisch kämpfen, aber mit jeder Stunde sinkt die Kampfkraft. Ich bin skeptisch ob wir Kiev zum Morgengrauen noch als freie Stadt erleben werden aber die Hoffnung stirbt zuletzt! Slava Ukraina!