Wladimir Putin hat nur noch eine einzige Chance, um seine Kriegsziele in der Ukraine zu erreichen: Nur wenn der Westen Kiew fallen lässt, kann Russland das Momentum auf seine Seite holen und die ukrainische Armee ernsthaft in Bedrängnis bringen. Der Überraschungs-Besuch von Präsident Wolodimir Selenski bei seinem US-Amtskollegen Joe Biden am heutigen Mittwoch in Washington zeigt nun ganz deutlich: diese Hoffnung kann der Kreml begraben.
Zuletzt hat die Ukraine im Krieg die Oberhand gewonnen, drängt Russlands Soldaten Stück für Stück zurück. Neben einer überragenden Kampfmoral liegt das vor allem an der Unterstützung des Westens. Den modernen Waffen aus den USA und aus Europa hat Russland immer weniger entgegenzusetzen.
Das weiss auch Putin. Daher versucht er alles, um einen Keil in die Phalanx der Unterstützer zu schlagen - etwa mit dem Stopp der Gaslieferungen. Vergebens, wie sich zeigt. Was bleibt ist die Hoffnung, der Westen werde irgendwann kriegsmüde werden, je länger die Kämpfe in der Ukraine andauern.
Den USA kommt dabei die alles entscheidende Rolle zu. Denn auf der einen Seite sind sie mit Militärhilfen in Milliardenhöhe der mit Abstand grösste Unterstützer der Ukraine. Auf der anderen Seite wächst aber auch der Ärger, besonders an der republikanischen Basis. Stimmen werden lauter, die Bidens Milliardenpakete für Kiew kritisieren. Der Tenor: Die US-Regierung solle sich lieber um die Bürger zu Hause kümmern.
Selenskis Besuch dürfte daher auch an jene in den USA gerichtet sein, die meinen, der Krieg in der Ukraine ginge sie nichts an. Denn nun steht Selenski leibhaftig in Washington. Und jedem Zweifler wird beim Anblick der Bilder von ihm neben Präsident Biden in Erinnerung gerufen, was in der Ukraine gerade geschieht.
Das Signal, das Biden mit dem Empfang sendet, ist ebenso deutlich: Amerika steht fest an der Seite der Ukraine. Kritik hin oder her.
Inhaltlich dürfte es Selenski vor allem um ein ganz besonderes Waffensystem gehen: Das Flugabwehrraketen-System vom Typ Patriot. Washington hat nach langem zögern grünes Licht gegeben für die Lieferung dieser hochmodernen Raketen. Für die Ukraine könnten sie zu einem «Game Changer» werden. Denn so teuer jede einzelne Rakete auch ist (rund 2 Millionen Dollar pro Stück), so effektiv ist es im Einsatz gegen Marschflugkörper, Jets und Drohnen. Es ist Teil eines neuen Milliarden-Pakets für die Ukraine, über das der Kongress in wenigen Tagen abstimmen wird.
Das Zeichen, das von Selenskis Besuch in Washington ausgeht, ist stark: Der Westen, allen voran die USA, die grösste Wirtschafts- und Militärmacht der Welt, steht fest an der Seite der Ukraine. Wladimir Putin dürfte das ganz und gar nicht gefallen. (aargauerzeitung.ch)
Putin darf nicht gewinnen !
Aber dass Selenskyj leibhaftig neben Biden steht ist ein Coup der beiden viel bringen wird.
Zum Glück steht Amerika hinter der UA, und bestätigt mit dem Treffen dass das in Zukunft so bleiben wird. Danke Amerika.