International
Umwelt

Endlagerung von Giftmüll in Deponie im Elsass gestoppt

Endlagerung von Giftmüll in Deponie im Elsass gestoppt

Das höchste französische Verwaltungsgericht untersagt die Endlagerung von giftigem Müll in der elsässischen Untertagedeponie Stocamine. Nun müssen die Abfälle geborgen werden.
29.12.2021, 16:1729.12.2021, 16:17
Mehr «International»

Das höchste französische Verwaltungsgericht hat die Endlagerung giftigen Mülls in der umstrittenen elsässischen Untertagedeponie Stocamine gestoppt.

Nach der Klage von 60 Politikern und der Europäischen Gebietskörperschaft Elsass erklärte der Verwaltungsrat in Paris die Pläne, die Abfälle auf Dauer in der ehemaligen Mine zu belassen, am Mittwoch für nichtig.

Umweltschützer fürchten, dass aus der Mine Giftstoffe ins Grundwasser gelangen. Die Regierung argumentierte, es sei riskanter, die Abfälle zu bergen, als sie unterirdisch abzuschirmen.
Umweltschützer fürchten, dass aus der Mine Giftstoffe ins Grundwasser gelangen. Die Regierung argumentierte, es sei riskanter, die Abfälle zu bergen, als sie unterirdisch abzuschirmen.screenshot: macommune.info

42'000 Tonnen Giftmüll

In der Deponie Stocamine in Wittelsheim nahe Mulhouse wurde seit 1999 gegen den Protest von Umweltschützern und Bürgerinitiativen Giftmüll wie Zyankali, Arsen und Quecksilber gelagert. 2002 brach in 535 Metern Tiefe ein Feuer aus, das erst nach Tagen gelöscht werden konnte. Seither ist die Anlage geschlossen.

Die Deponie war auf bis zu 320'000 Tonnen giftigen Mülls ausgelegt. Zuletzt befanden sich knapp 42'000 Tonnen Müll darin. Umweltschützer fürchten, dass aus der Mine Giftstoffe ins Grundwasser gelangen. Die Präfektur hatte stets argumentiert, es sei riskanter, die Abfälle zu bergen, als sie unterirdisch abzuschirmen.

Die Europäische Gebietskörperschaft Elsass rief den Staat nach dem Gerichtsentscheid am Mittwoch auf, gemeinsam nach einer von allen getragenen Lösung zu suchen. Es gehe darum, industrielle Verfahren zur Verarbeitung der Abfälle zu finden.

(sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Grösste Atom-Unfälle der letzten 25 Jahre
1 / 10
Grösste Atom-Unfälle der letzten 35 Jahre
6. April 1993: In der russischen Anlage Tomsk-7 werden durch einen Unfall grosse Mengen radioaktiver Stoffe freigesetzt. Auslöser war die Reinigung eines Reaktions-Gefässes mit Salpetersäure, was zu einer unkontrollierten Kettenreaktion führte.
quelle: globalsecurity.org
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Von der einsamen Trauminsel im Pazifik zur Müllkippe
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
    Trump und die Epstein-Akten: Das steckt hinter den Vorwürfen von Elon Musk
    Elon Musk behauptet, Donald Trump sei in den bisher unveröffentlichten Epstein-Akten genannt, was deren Veröffentlichung verhindern soll. Trump war in den 90er-Jahren mit Epstein befreundet, belastbare Vorwürfe fehlen jedoch.

    Donald Trump soll in den bisher unveröffentlichten Epstein-Akten zu finden sein. So lautet zumindest der Vorwurf, den Elon Musk im Zuge des öffentlichen Streits mit dem US-Präsidenten formuliert hat. So schrieb der Tesla-Chef auf seiner Social-Media-Plattform X: «Donald Trump ist in den Epstein-Akten. Das ist der wahre Grund, wieso sie nicht veröffentlicht werden.» Auf die Frage eines Users, ob das bedeute, dass Trump des Amtes enthoben und durch JD Vance ersetzt werden solle, antwortete Musk mit einem knappen Ja.

    Zur Story