Ein sogenannter «Heat Dome» liegt derzeit über Südeuropa. Bei diesem Wetterphänomen handelt es sich um ein starkes Hochdruckgebiet, das heisse Luft wie eine Kuppel über einer Region einschliesst und dadurch extreme Hitze verursacht.
In Sizilien bedeutet das: 30 Grad schon um 10 Uhr. In Istanbul klettern die Temperaturen auf 36 Grad. Und auf der griechischen Insel Lesbos ist es 38 Grad im Schatten.
Und es wird noch wärmer: In den nächsten Tagen werden Temperaturen von über 45 Grad erwartet. Einige Länder haben bereits Massnahmen ergriffen.
In Griechenland wüten im Sommer immer wieder Waldbrände. Daher wurden dieses Jahr zusätzliche Feuerwehrkräfte eingestellt und die Drohnenflotte verdoppelt.
Vielerorts herrschen derzeit Arbeitsverbote, vor allem für Menschen, die im Freien arbeiten wie Lieferdienst-Mitarbeiter, Bauarbeiter oder Landwirte. Nicht nur die Akropolis in Athen und andere viel besuchte antike Stätten müssen während der Mittagsstunden geschlossen bleibe.
Klimatisierte Räume bleiben für alle geöffnet, falls jemand daheim keine Klimaanlage besitzt.
Nach Angaben des Wetterdienstes liegen die Temperaturen in der Türkei zwischen 6 und 12 Grad über dem Durchschnitt. Die Hitze setzt nicht nur den Menschen, sondern auch den Tieren stark zu. Im südtürkischen Marmaris wurden Urlauber am Strand von Wildschweinen überrascht, die nach Abkühlung suchten.
Besonders im westtürkischen Sakarya sind die Waldbrände nur schwer unter Kontrolle zu bringen. Mehrere Dörfer mussten evakuiert werden.
Süditalien leidet unter extremer Hitze. Nach Angaben der Behörden wurden in der Region Apulien in den vergangenen Tagen mindestens fünf Todesfälle registriert, die mit der Hitze in Zusammenhang gebracht werden. In Palermo, der Hauptstadt der Insel Sizilien, wurde die höchste Hitzewarnstufe ausgerufen. Körperliche Anstrengungen im Freien sollten vermieden werden.
Der Hitze-Höhepunkt für Südeuropa wird zwischen Donnerstag und Freitag erwartet. Ein Ende der Hitzewelle in Südeuropa ist aber noch nicht in Sicht.
Wie gefährlich die Hitze sein kann, zeigte sich in Frankreich: Die nationale Gesundheitsbehörde meldete nach der frühen Hitzewelle zu Beginn des Sommers 480 Todesfälle, die in Verbindung mit den hohen Temperaturen stehen. Am stärksten betroffen war die südfranzösische Region Provence-Alpes-Côte-d’Azur.
Die Behörde wiesen darauf hin, dass 70 Prozent der hitzebedingten Todesfälle nicht an den heissesten Tagen auftreten. Vielmehr seien es längere Hitzeperioden oder die fehlende nächtliche Abkühlung. Die Zahlen würden darauf hindeuten, dass die bisherige Strategie zur Klimaanpassung nicht ausreichen und dringend überarbeitet werden müssen. (cst)
/s
Hier sehen wir die von ihm angesprochenen "vielen Vorteilen auch für die Bauern": Sie kommen wie oben auf den Bildern endlich wieder mal dazu, vermehrt Zeit mit ihrem Vieh zu verbringen. So eine Evak-Übung deiner Schafsherde vor dem Waldbrand schweisst bestimmt zusammen.