Der frühere US-Präsident Donald Trump hat den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán überschwänglich gelobt. «Niemand ist besser, schlauer oder ein besserer Anführer als Viktor Orbán. Er ist fantastisch», sagte der Republikaner während eines Besuch Orbáns in seinem Anwesen in Florida. Wenn Orbán etwas sage, dann passiere das auch, sagte Trump in einer auf Video festgehaltenen Rede. «Er ist der Boss.»
Orbán hatte Trump am Freitag in Mar-a-Lago getroffen. Der rechtsnationalistische Ministerpräsident veröffentlichte am Abend auf Facebook ein Foto von sich und dem Ex-US-Präsidenten und Präsidentschaftsbewerber und schrieb dazu: «Machen Sie Amerika wieder grossartig, Herr Präsident.» Er griff dabei Trumps Wahlkampfslogan «Make America Great Again» auf.
Am Samstag fügte Orbán auf Facebook hinzu: «Ungarn braucht Frieden! Der Name des Friedens: Donald Trump.» In einer Videobotschaft sagte er ausserdem: «Wir Ungarn haben nur eines zu tun, nämlich ehrlich zuzugeben: Die Welt wäre besser und für Ungarn wäre es besser, wenn Herr Präsident Donald Trump (an die Macht) zurückkehren würde.»
Während Trumps Amtszeit habe im Nahen Osten und in der Ukraine Frieden geherrscht, und diese Kriege würde es heute nicht geben, wenn Trump US-Präsident wäre, sagte Orban weiter. Trump habe «in der Welt Respekt geboten und damit die Voraussetzungen für den Frieden geschaffen». Von einer Wiederkehr Trumps ins Weisse Haus verspreche er sich zudem ein Aufleben der bilateralen Handelsbeziehungen.
Aus Orbáns Umfeld hiess es, bei dem Besuch des Ministerpräsidenten sei es um den Aufbau von Beziehungen zwischen Konservativen in Ungarn und den USA gegangen – und um die «Vorteile, die eine Wahl von Präsident Trump im November bringen könnte». Nach dem Gespräch wollte die beiden gemeinsam zu Abend essen und danach ein Konzert hören, erklärte Orbáns Sprecher Bertalan Havasi nach Angaben der ungarischen Nachrichtenagentur MTI. Mit dabei war auch Ungarns Aussenminister Péter Szijjártó. Vor dem Treffen mit Trump hatte Orbán auch einen Auftritt bei der konservativen Heritage Foundation in Washington und eine Begegnung mit Trumps früherem Berater, dem ultrarechten Publizisten Steve Bannon.
US-Präsident Joe Biden kritisierte das Treffen scharf. «Wisst ihr, wen er heute in Mar-a-Lago trifft?», fragte Biden am Freitag bei einem Wahlkampfauftritt in Philadelphia mit Blick auf Trump und dessen Privatanwesen im Bundesstaat Florida. «Orbán aus Ungarn, der erklärt hat, dass er nicht glaubt, dass Demokratie funktioniert, und der eine Diktatur anstrebt.» Biden fügte hinzu: «Ich sehe eine Zukunft, in der wir die Demokratie verteidigen und sie nicht schwächen.»
Die Rechtspopulisten Trump und Orbán unterhalten seit Jahren freundschaftliche Beziehungen, während das Verhältnis des ungarischen Regierungschefs zu Biden von Spannungen geprägt ist. Solche Spannungen gab es unter anderem wegen des ungarischen Widerstands gegen den Nato-Beitritt Schwedens, den Budapest erst kürzlich aufgab – und grundsätzlich wegen Orbáns russlandfreundlicher Haltung inmitten des Ukraine-Kriegs.
Trump will bei der Wahl am 5. November gegen Biden antreten und steuert auf eine erneute Nominierung zum Präsidentschaftskandidaten der Republikaner zu. Biden beschreibt den Urnengang angesichts von Trumps autokratischen Tendenzen als Schicksalswahl für die US-Demokratie.
Verwendete Quellen:
Ja so eine Diktatur ist schon eine tolle Sache, nicht wahr?
Darf ich raten? Irgend etwas von Wagner...