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UN-Gipfel: Irans Präsident fordert neue Ordnung in Nahost

Irans Präsident fordert neue Ordnung in Nahost

Irans Präsident Massud Peseschkian fordert eine neue politische Ordnung in Nahost.
25.09.2024, 02:5525.09.2024, 02:55
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Die Präsenz ausländischer Mächte in der Region bezeichnete er in einer Rede vor der UN-Vollversammlung in New York als «Quelle der Instabilität». Er rief zu mehr Zusammenarbeit mit den Nachbarländern auf. «Unsere Entwicklung und unser Fortschritt sind miteinander verknüpft», sagte Peseschkian. Gleichzeitig sei die Islamische Republik Iran «entschlossen, ihre Sicherheit zu gewährleisten, ohne andere zu destabilisieren», sagte er.

President of Iran Masoud Pezeshkian addresses the 79th session of the United Nations General Assembly, Tuesday, Sept. 24, 2024. (AP Photo/Pamela Smith)
Masoud Pezeshkian
Irans neuer Präsident Massud Peseschkian bei seiner UN-Rede.Bild: keyone

Mit Blick auf die jüngsten militärischen Spannungen verurteilte Irans Präsident erneut das Vorgehen der israelischen Armee. Es sei selbstverständlich, dass die «terroristischen Verbrechen» und die «Aggression gegen den Libanon» nicht unbeantwortet bleiben. «Die Verantwortung für die Konsequenzen liegt bei den Regierungen, die sich den internationalen Bemühungen zur Beendigung dieser schrecklichen Katastrophe widersetzen und sich dennoch Verteidiger der Menschenrechte nennen», warnte Peseschkian.

Der Regierungschef signalisierte erneut Irans Bereitschaft zur Wiederaufnahme der Atomgespräche. Peseschkian hatte im Wahlkampf angekündigt, bessere Beziehungen mit dem Westen anzustreben. Zu seinen Beratern und Ministern gehören erfahrene Diplomaten, die auf neue Atomverhandlungen zielen. Sie begleiten Peseschkian nach New York.

Während iranische Medien die Reise als möglichen Neubeginn werteten, gab es auch skeptische Einschätzungen. Es gebe «kaum Aussicht auf ernsthafte Gespräche über Sanktionen, solange die US-Wahlen nicht vorbei sind», berichtete etwa das «Wall Street Journal» unter Berufung auf westliche Diplomaten.

Der Iran befindet sich seit dem Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen im Jahr 2018 und der Verhängung neuer Sanktionen in einer massiven Wirtschaftskrise. Gespräche über eine Wiederbelebung liegen seit Jahren auf Eis. Irans Staatsführung ist wegen ihrer Nahost-Politik und Unterstützung für Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine zunehmend isoliert. (sda/dpa)

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37 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Marco7
25.09.2024 07:16registriert April 2019
Die Mullahs in Teheran sind eine widerliche Terrorbrut, welche vetrieben und für immer hinter Gitter gehört.
Es sind die Hauptverantwortlichen für den Terror der Hamas, Hisbollah und der Huthi (und wohl noch anderswo). Die Weltgemeinschaft sollte schauen, dass sich das Iranische Volk von dieser Terroplage (Terror auch gegen das eigene Volk) befreien kann und somit den Weg zu einem friedlicheren Miteinander in Nahost ebnen kann.
Die Iranische Führung muss international komplett isoliert werden. Der Handel mit diesen Terroristen ist vollständig einzustellen, Gelder weltweit eizufrieren.
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gwaeggi75
25.09.2024 08:50registriert Juli 2021
ich finde es gut wenn Präsidenten über Menschenrechte reden, während bei ihnen zuhause politische Gegner, Alkoholkonsumenten und Künstler an Baukranen öffentlich erhängt werden. Menschenrechte sind halt nur toll, für einen selbst und alle ausserhalb des eigenen Landes...
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Kommentar*innen
25.09.2024 07:41registriert Juni 2018
Jin, Jiyan, Azadî!
Dieses Gender-Apartheits-Regime mit ihrer klerikalen Diktatur muss weg. Kein näherrücken des Westens zu diesen Mördern. Sie schlachten ihr eigenes Volk und unterstützen Terroristen und deren Strukturen im Ausland. Von wegen neue Ordnung, ausbreiten wollen sie sich.
Nach dem gewaltsamen Tod von Jina Mahsa Amini sahen wir, was im Iran selbst abgeht. Darum ein klares Nein zu mehr Nähe. Ganz im Gegenteil: Es braucht viel mehr Druck. Schmeisst Irans Diplomaten endlich aus allen Ländern raus.
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