International
UNO

Biden vor UN-Vollversammlung: Neue Ära der unerbittlichen Diplomatie

Biden vor UN-Vollversammlung: «Wir eröffnen eine neue Ära der unerbittlichen Diplomatie»

21.09.2021, 16:3221.09.2021, 17:55

US-Präsident Joe Biden sieht das Ende des Afghanistan-Einsatzes als Start einer neuen Ära der Diplomatie anstelle von militärischen Interventionen.

«Während wir diese Zeit des unerbittlichen Krieges beenden, eröffnen wir eine neue Ära der unerbittlichen Diplomatie», sagte Biden am Dienstag bei seiner ersten Rede vor der UN-Vollversammlung als US-Präsident. Militärische Gewalt müsse lediglich als letztes Mittel genutzt werden.

U.S. President Joe Biden speaks during the 76th Session of the United Nations General Assembly at U.N. headquarters in New York on Tuesday, Sept. 21, 2021. (Eduardo Munoz/Pool Photo via AP)
U.S. Presi ...
Joe Biden.Bild: keystone

Die letzten US-Truppen hatten Afghanistan Ende August verlassen. Damit endete der internationale Militäreinsatz in dem Land nach fast 20 Jahren. Bidens Regierung hatte wegen des Truppenabzugs zuletzt international einigen Unmut ausgelöst. Der US-Präsident hatte seine Abzugspläne trotz Warnungen von Experten und entgegen der Linie internationaler Partner rigoros durchgezogen und seine Entscheidung trotz des Chaos beim Abzug vehement verteidigt.

Biden nutzte seinen Auftritt bei der UN-Generaldebatte für ein klares Bekenntnis zum Multilateralismus und zu internationalen Institutionen wie den Vereinten Nationen. Die Sicherheit, der Wohlstand und die Freiheit der Staatengemeinschaft sei so verwoben wie nie zuvor. «Und deshalb glaube ich, dass wir zusammenarbeiten müssen wie nie zuvor.» Die USA seien zurück am Tisch internationaler Foren wie den Vereinten Nationen. Die Welt stehe an einem Wendepunkt, man stehe angesichts grosser Herausforderungen wie der Klimakrise vor einem entscheidenden Jahrzehnt. (aeg/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
31 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Kommissar Rizzo
21.09.2021 17:16registriert Mai 2021
So wie beim U-Boot Deal? Unerbittlich, indeed.
294
Melden
Zum Kommentar
31
«Trump ist ein autoritärer Cäsarist» – warum die USA am Scheideweg stehen
Volker Depkat gehört zu den bekanntesten USA-Experten im deutschsprachigen Raum. Im Interview erklärt er, warum Trump kein Faschist ist, er kein baldiges Ende des Shutdowns erwartet – und weshalb er trotzdem noch Hoffnung hat.
Heute ist der 35. Tag des Shutdowns in den USA. Es ist damit der längste komplette Stillstand der Bundesbehörden in der Geschichte. Wie sehr schadet das Trump?
Volker Depkat:
Shutdowns sind kein gewollter, aber durchaus normaler Vorgang in der amerikanischen politischen Kultur. Betrachtet man das aus historischer Perspektive, sind die Shutdowns bislang eigentlich immer der Partei des regierenden Präsidenten auf die Füsse gefallen. Im Unterschied zu früher befinden wir uns nun aber in einem hochgradig polarisierten Amerika mit einer hochgradig ideologisierten Politik. Die USA steuern auf ein Parteiensystem europäischer Prägung zu – in einem System, das eigentlich gar nicht für Parteien gemacht ist, sondern im Einzelnen gründet, der nur seiner persönlichen Wählerschaft und der Verfassung verpflichtet ist.
Zur Story