Im Wochenrhythmus tröpfeln derzeit neue Details zum ominösen Telefon Karin Keller-Sutters mit Donald Trump Ende Juli durch. Unmittelbar nach dem Anruf und dem daraufhin folgenden Zollhammer am 1. August wurde der Bundespräsidentin zumindest in Teilen die Verantwortung für Trumps Zorn gegen die Schweiz zugeschoben.
Sie habe den Ton, den man beim US-Präsidenten anschlagen muss, nicht getroffen. Anstelle von Schmeicheleien habe sie es mit rationalen Argumenten bezüglich des Handelsdefizits der Vereinigten Staaten mit der Schweiz versucht.
Vor kurzem entlasteten aber neue Enthüllungen die Bundesrätin, wie CH Media publik machte. Demnach war die Lage einigermassen aussichtslos, Trump von Anfang in schlechter Stimmung – und gewohnt rüpelhaft.
Diese Darstellung gefällt nun den US-Amerikanern wiederum nicht, wie der Sonntagsblick unter Berufung auf Quellen aus dem Umfeld der US-Regierung, die an den Zollgesprächen beteiligt waren, berichtet. Der amerikanischen Wahrnehmung nach spielte Keller-Sutters Interaktion mit Trump die entscheidende Rolle für dessen Zoll-Angriff auf die Schweizer Wirtschaft.
Bereits bekannt war, wie oben erwähnt, dass die Bundespräsidentin Trump die Zusammensetzung des Handelsdefizits zu erklären versuchte – und damit zumindest implizit aufzeigte, dass die Ansichtsweise des US-Präsidenten keinen Sinn ergibt. Eine Einschätzung, über die unter Ökonomen Konsens herrscht.
Doch Keller-Sutter hat sich nach den «Blick»-Informationen nicht nur damit begnügt, Trump zu korrigieren. Nach US-Auffassung habe sie ihn regelrecht «gedemütigt» und ihm einen Basiskurs in Volkswirtschaft gehalten.
Laut dem Protokoll des Gesprächs sei Trump deshalb derart gekränkt gewesen, dass er unmittelbar nach dem Telefonat gegenüber Mitarbeitenden erklärt habe, dass er nie wieder mit dieser Politikerin verhandeln wolle. Oder wie eine Quelle sagte:
Ein anderer Insider behauptet:
Auch Barack Obama hätte sich Keller-Sutters Verhalten nicht gefallen lassen, so die Quelle.
Die Informanten gehen gar so weit, der Schweizer Bundespräsidentin die Alleinschuld am Eklat und damit am Zollhammer zuzuschieben. Trump habe Keller-Sutters Verhalten derart persönlich genommen, dass er im Nachgang mehrfach gesagt habe, es handle sich bei der Schweiz nicht um ein «Länder-Problem», sondern um ein «Personen-Problem».
Nicht dazu passen Aussagen Trumps, die er später im US-Fernsehen über das Gespräch gemacht hatte. Da gab er an, dass die Frau am Telefon «nett» war. Aber sie habe nicht zuhören wollen. Ob das seiner tatsächlichen Meinung entsprach oder ob er den Verlauf des Telefonats damit herunterspielen wollte, ist nicht klar.
Weiter gilt es im Zuge dieser jüngsten Veröffentlichtungen zu beachten, dass es auch auf US-Seite Partikularinteressen gibt. Mitarbeitende von US-Finanzminister Scott Bessent und dem Handelsbeauftragten Jamieson Greer, sowie die beiden Kabinettsmitglieder selbst, haben ein Interesse daran, Keller-Sutter in negativem Licht erscheinen zu lassen und ihr gar die Alleinschuld am Zoll-Debakel zuzuschanzen.
Schliesslich verständigte sich die Schweizer Verhandlungsdelegation mit ihren amerikanischen Kollegen, bestehend aus Bessents und Greers Leuten, auf eine Absichtserklärung für einen für die Schweiz gar vorteilhaften Zolldeal – den Donald Trump aber für miserabel befand und ohne zu zögern vom Tisch wischte.
Was also in den gut 30 Minuten des Telefongesprächs zwischen Keller-Sutter und Trump tatsächlich passierte, bleibt nebulös – die Auswirkungen, die Trumps Zolldiktat auf die Schweizer Wirtschaft hat, sind dagegen real. Die 39-Prozent-Zölle sind weiter in Kraft, neue Verhandlungen soll es dem aktuellen Vernehmen nach frühestens im Oktober geben.
Das ist doch keine Basis, auch nicht für Geschäfte. Lasst den Amis ihre Zölle und schlagt noch 39% auf den Goldhandel drauf.
Zudem ist es doch eher peinlich, andere Leute für seine emotionalen Befindlichkeiten verantwortlich zu machen. Sollte man eigentlich als Teenager lernen, aber klappt leider nicht immer...