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US-Wahlen 2024

USA-Wahlen 2024: Das sind die Reaktionen auf den Trump-Sieg

File - Amazon founder Jeff Bezos arrives at the Vanity Fair Oscar Party on March 12, 2023, in Beverly Hills, Calif. Amazon releases results on Thursday, Feb. 1, 2024. (Photo by Evan Agostini/Invision/ ...
«Enscheidender Sieg.» Auch Amazon-Gründer Jeff Bezos gratuliert Trump.Bild: keystone

«Entscheidender Sieg» – die Reaktionen auf den Trump-Sieg

Donald Trump wird der 47. Präsident der Vereinigten Staaten. Die Reaktionen auf diese Tatsache könnten nicht unterschiedlicher sein. Eine Übersicht.
06.11.2024, 18:59
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Jeff Bezos

Amazon-Gründer Jeff Bezos hat dem designierten US-Präsidenten Donald Trump zu dessen Wahlsieg gratuliert. Auf der Plattform «X» bezeichnete Bezos Trumps bevorstehende Rückkehr ins höchste Staatsamt als «aussergewöhnliches politisches Comeback» und sprach von einem «entscheidenden Sieg». Er wünschte Trump viel Erfolg dabei, das Land zu führen und die Nation zu einen. Bezos schrieb: «Kein Land hat grössere Möglichkeiten.»

Die Glückwünsche werfen auch ein Schlaglicht auf Bezos' Rolle als Besitzer der «Washington Post». Die traditionsreiche Zeitung hatte Ende Oktober überraschend verkündet, bei der diesjährigen Präsidentschaftswahl erstmals seit 1988 keine Wahlempfehlung auszusprechen. Berichten zufolge war die Empfehlung der Zeitung zugunsten der Demokratin Kamala Harris schon fast fertig geschrieben - wurde dann aber von Bezos gestoppt.

Elon Musk

Während Wochen weibelte Elon Musk für Donald Trump und setzte dafür alle Hebel in Bewegung. Mit Geldgeschenken animierte er Wähler für Trump abzustimmen, auf seiner Plattform X war er sich nicht zu schade, jegliche wahre und unwahre Geschichten, die Trump irgendwie halfen, weiterzuverbreiten. Nun hat der Tech-Mogul, was er wollte. Er könnte nicht glücklicher sein – und freut sich auf eine Zukunft, die seiner Meinung nach «fantastisch» wird.

Wolodymyr Selenskyj

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gratulierte Donald Trump noch am Morgen, vor der offiziellen Bekanntgabe der Wahl. «Ich gratuliere Donald Trump zu diesem eindrucksvollen Wahlsieg!», schrieb der Ukrainer bei der Plattform X.

Er begrüsse Trumps Unterstützung für den «Frieden durch Stärke»-Ansatz. Zudem hoffe er, bald Trump persönlich zum Wahlsieg gratulieren und mit ihm die weitere Unterstützung der Ukraine besprechen zu können. Kiew sei auf die Hilfe beider US-Parteien angewiesen.

Robert F. Kennedy

Zu den ersten Gratulanten gehörte auch Robert F. Kennedy. Kaum verwunderlich: Der einst selbst kandidierende Ex-Demokrat schlug sich im Wahlkampf auf Trumps Seite. Das wohl gegen die Zusicherung, ein Ämtli im Gesundheitsbereich – sein Steckenpferd – während Trumps Regentschaft zu erhalten.

Keir Starmer

Grossbritanniens Premierminister Keir Starmer hat dem US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump bereits vor Ende der Auszählung zu einem «historischen Wahlsieg» gratuliert.

«Ich freue mich darauf, in den kommenden Jahren mit Ihnen zu arbeiten», teilte Starmer auf der Plattform X mit. Als engste Verbündete stünden sie Seite an Seite, um ihre gemeinsamen Werte Freiheit, Demokratie und Unternehmertum zu verteidigen. Die besondere Beziehung zwischen beiden Ländern werde weiter gedeihen, von Wachstum und Sicherheit bis hin zu Innovation und Technologie.

Sadiq Khan

Der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan, der einst von Donald Trump beleidigt wurde, hat nach dessen Sieg bei der US-Präsidentschaftswahl den Einwohnern der britischen Hauptstadt eine Fortsetzung seiner offenen und toleranten Politik versichert. Dem gewählten US-Präsidenten gratulierte er nicht.

«London ist für alle da und wird es immer sein», sagte der sozialdemokratische Politiker einer Mitteilung zufolge. «Wir werden immer für Frauen, für Vielfalt, für das Klima und für Menschenrechte eintreten.» Die Lektion der US-Wahl laute, «dass Fortschritt nicht unvermeidlich ist», sagte Khan. Deshalb sei es umso wichtiger, fortschrittliche Werte zu behaupten.

Mark Cuban

Multimilliardär Mark Cuban sprach sich mit Nachdruck für eine Wahl von Kamala Harris aus. Der Unternehmer war einer der Gratulanten der Gegenseite, unmittelbar, nachdem erste Medien den Sieg des Republikaners verkündet hatten. Trump habe ehrlich und ohne Betrug gewonnen.

Billionaire and investor Mark Cuban speaks with local business leaders during a town hall meeting advocating for Vice President Kamala Harris's economic plans, Thursday, Oct. 31, 2024, at the Gat ...
Mark Cuban legte sich im Wahlkampf für Kamala Harris ins Zeug.Bild: keystone

Olaf Scholz

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz hat Donald Trump zu seinem Sieg bei der US-Präsidentschaftswahl gratuliert. Der SPD-Politiker schreibt auf X:

«Gemeinsam arbeiten Deutschland und die USA seit langem erfolgreich zusammen, um Wohlstand und Freiheit auf beiden Seiten des Atlantiks zu fördern. Das werden wir zum Wohle unserer Bürgerinnen und Bürger fortsetzen.»

Recep Tayyip Erdoğan

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat dem Republikaner Donald Trump noch vor dem Auszählen aller Stimmen bei der US-Präsidentenwahl gratuliert. Sein «Freund» Donald Trump habe die Präsidentschaftswahl nach grossem Kampf gewonnen, schrieb Erdoğan auf der Plattform X.

Mit der Wahl Trumps beginne eine «neue Ära», schrieb Erdogan. Er hoffe, dass damit «die Beziehungen zwischen der Türkei und den USA gestärkt werden und regionale und globale Krisen und Kriege enden, insbesondere die Palästina-Frage und der Russland-Ukraine-Krieg.»

Viktor Orbán

Der ungarische Präsident Viktor Orbán und Trump bewundern sich gegenseitig. Kaum überraschend, dass der autoritär regierende Staatschef Trump «das grösste Comeback in der US-Polit-Geschichte» attestiert.

Alice Weidel

Die AfD-Spitzenpolitikerin Alice Weidel gehört einer Partei an, die in Teilen gesichert rechtsextrem ist. Sie teilt viele politische Positionen mit Donald Trump. Sie wünscht dem Republikaner «Glück und Gottes Segen».

Narendra Modi

Der indische Ministerpräsident Narendra Modi gratuliert seinem «Freund» Donald Trump zu seinem Sieg bei der US-Präsidentenwahl.

Es sei ein «historischer Wahlsieg», schrieb der Regierungschef des bevölkerungsreichsten Landes der Erde auf der Plattform X. Er freue sich darauf, «unsere Zusammenarbeit zu erneuern, um die umfassende und strategische Partnerschaft zwischen Indien und den USA» weiter zu stärken.

Staatschefs in Lateinamerika

Staatschefs aus mehreren lateinamerikanischen Ländern hoffen nach Donald Trumps Wahlsieg auf eine gute Zusammenarbeit mit der neuen US-Regierung. «Ich wünsche der neuen Regierung Glück und Erfolg», teilte Brasiliens linker Präsident Luiz Inácio Lula da Silva über die Plattform X mit. Die Welt brauche den Dialog und die Zusammenarbeit für mehr Frieden, Entwicklung und Wohlstand. Die USA sind einer der wichtigsten Handelspartner Brasiliens. «Herzlichen Glückwunsch, mein Freund, zu diesem epischen Sieg», schrieb Lulas Amtsvorgänger Jair Bolsonaro (2019-2022), der sich den Spitznamen «Tropen-Trump» einhandelte.

Im Nachbarland Mexiko, dem grössten Handelspartner der USA, ist Präsidentin Claudia Sheinbaum zuversichtlich, dass beide Länder weiterhin gut zusammenarbeiten werden. «Es gibt keinen Grund zur Sorge», sagte Sheinbaum in einer ersten Reaktion. In den Bereichen Migration, Drogenbekämpfung und Handel sind die bilateralen Beziehungen zwischen Mexiko und den USA traditionell heikel. Hunderttausende Migranten ziehen jedes Jahr durch Mexiko auf ihrem Weg in Richtung US-Grenze. Trump drohte Mexiko im Wahlkampf mit hohen Strafzöllen, wenn das Land nicht die Sicherheit an der Grenze verbessert.

Glückwünsche zum «überwältigenden Wahlsieg» kamen auch von Argentiniens Präsident Javier Milei. «Sie wissen, dass Sie auf Argentinien zählen können, um Ihre Aufgabe zu erfüllen», sagte Milei, der seit seinem Amtsantritt vor knapp einem Jahr einen stramm rechten Kurs in der Aussenpolitik fährt. «Das amerikanische Volk hat gesprochen, und es wird respektiert», sagte Kolumbiens linker Präsident Gustavo Petro. Die USA sind Kolumbiens grösster Handels- und Investitionspartner.

Chinesische Regierung

China hat auf die US-Wahl mit Zurückhaltung reagiert. Wenn die Ergebnisse offiziell bekanntgegeben würden, werde Peking wie üblich mit der Sache umgehen, sagte Aussenamtssprecherin Mao Ning am Nachmittag (Ortszeit) auf die Frage zu einem möglichen Sieg Donald Trumps.

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Mao Ning, Sprecherin des chinesischen Aussenministeriums.Bild: keystone

Die Wahl sei eine innere Angelegenheit und man respektiere die Entscheidung der Menschen. China werde die Beziehungen zu den USA auf dem Grundsatz des gegenseitigen Respekts, der friedlichen Koexistenz und der Zusammenarbeit, bei der alle gewinnen, handhaben.

Baltische Staaten

Die Präsidenten und Regierungschefs der baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen haben Donald Trump zu dessen erwarteten Sieg bei der US-Präsidentschaftswahl gratuliert.

In ihren Glückwünschen betonten die Staatsoberhäupter und Ministerpräsidenten der drei EU- und NATO-Staaten auf der Online-Plattform X dabei jeweils die enge Verbundenheit ihrer an Russland und teils auch Belarus grenzenden Ländern mit den Vereinigten Staaten, die in Tallinn, Riga und Vilnius als Garant ihrer Sicherheit gesehen.

Zugleich mahnten sie zur transatlantischen Geschlossenheit und verwiesen vereinzelt auch auf die hohen Verteidigungsausgaben ihrer Länder, die jeweils bei über drei Prozent der Wirtschaftsleistung liegen. «Europa braucht eine starke USA und die USA brauchen ein starkes Europa», schrieb der lettische Präsident Edgars Rinkevics. Sein litauischer Amtskollege Gitanas Nauseda betonte: «Transatlantische Einheit ist entscheidend!»

Skandinavische Regierungen

Die Regierungschefs der skandinavischen Länder Dänemark, Norwegen und Schweden gratulieren dem Republikaner Donald Trump bereits vor dem Ende der Auszählung zum Sieg bei der US-Präsidentschaftswahl.

Der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson erklärte auf der Online-Plattform X, er freue sich auf die Zusammenarbeit und die Fortsetzung der exzellenten Beziehungen ihrer Länder als «Freunde und Verbündete».

Auch Norwegens Regierungschef Jonas Gahr Støre teilte mit, er freue sich darauf, die Zusammenarbeit mit den USA unter Trumps Führung fortzusetzen.

Die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen erklärte, sie freue sich besonders darauf, zusammen mit Trump die Verteidigungszusammenarbeit zwischen den USA und Dänemark zu stärken. Zugleich mahnte sie an, dass es eine weiterhin enge globale Zusammenarbeit in einer Welt brauche, in der sich Russland immer aggressiver verhalte und dabei zunehmend von Iran und von Nordkorea unterstützt werde.

Mit Material der Nachrichtenagenturen SDA und DPA.

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194 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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bcZcity
06.11.2024 10:10registriert November 2016
Am meisten wurmt mich dass der Typ nun definitiv bis am Ende seines Lebens mit Lügen, Betrügen, Beleidigen, Abzocken und anderen Straftaten durchkommen wird. Und gleichzeitig wird er einige wenige noch reicher machen und die USA noch weniger lebenswert für die untere Mittelschicht und working poor.
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Lai Nair
06.11.2024 09:45registriert Dezember 2016
man fragt sich hin und wieder schon, mit welcher Intelligenz gew. Amerikaner ausgerä$üstet sind, dass sie einen mehrfaach vorbestraften Straftäter zu ihrem Präsidenten wählern
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Martin Baumgartner
06.11.2024 10:05registriert Juni 2022
"Die Zukunft wird fantastisch sein!"
Ja! Für Putin und all die anderen Despoten und Populisten!
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