Trump wettert einmal mehr über einen Late-Night-Comedian – und nennt Kritik «illegal»
Sie gehören zu den liebsten Feinden von US-Präsident Donald Trump: TV-Comedians. Seit seinem zweiten Amtsantritt im Januar hat sich Trump schon mit den Show-Grössen Stephen Colbert, Jimmy Fallon und Jimmy Kimmel angelegt. Letzterer verlor sogar kurzzeitig seine Show beim Sender ABC, nachdem er den Umgang der Trump-Regierung mit dem Tod des rechtsextremen Influencers Charlie Kirk kritisiert hatte. Nun schiesst sich Trump auf die nächste Fernsehlegende ein: den Satiriker Seth Meyers.
Meyers sei die «am wenigsten talentierte Person, die jemals live im Fernsehen aufgetreten ist», schrieb Trump über den Moderator, nachdem er dessen Sendung «Late Night with Seth Meyers» beim Sender NBC gesehen hatte. Meyers habe ohne Ende über elektrische Katapulte auf Flugzeugträgern geredet, «die ich für weniger gut halte, als die viel günstigeren dampfbetrieben Katapulte», so Trump auf seiner Plattform Truth Social. «So ging es immer weiter, ein wirklich gestörter Irrer», beleidigte Trump den Moderator.
Wie die Trump-Regierung gegen Kritiker vorgeht
Doch der brisante Teil steht am Ende von Trumps Post. «Warum verschwendet NBC Zeit und Geld auf einen Typen wie den???», fragt Trump: «KEIN TALENT, 100% ANTI-TRUMP, WAS WAHRSCHEINLICH ILLEGAL IST!!!», beendet Trump den Post in Grossbuchstaben. Dass Kritik am Präsidenten nach Ansicht Trumps «wahrscheinlich illegal» ist, dürfte nicht nur Seth Meyers beunruhigen.
Die Trump-Regierung versucht immer wieder, Kritik und unliebsame Positionen auszuschalten, beispielsweise durch Klagen gegen Medienhäuser und Universitäten oder durch den Ausschluss unliebsamer Journalisten aus dem Weissen Haus und dem Verteidigungsministerium. Auch Trumps Attacken gegen TV-Comedians passen in dieses Schema: In der stark polarisierten Medienlandschaft der USA gelten sie als besonders glaubwürdig und haben einen stärkeren Einfluss auf die Meinungsbildung als etwa in Deutschland.
Ob aus Trumps Attacke Konsequenzen für Seth Meyers folgen, ist unklar. Der Moderator selbst reagierte bislang nicht auf Trumps Post vom Samstag (Ortszeit). Im Fall von Jimmy Kimmel machte ABC seine Entscheidung nach wenigen Tagen rückgängig und lässt dessen Show nun weiterlaufen. Anders erging es dagegen Stephen Colbert.
Dessen «Late Show mit Stephen Colbert» stellt der Sender CBS Ende Mai 2026 ein. Offiziell hiess es, aus finanziellen Gründen. Kritiker vermuten hinter der Entscheidung aber ein Entgegenkommen von CBS an Trump. Dieser hatte dem Mutterkonzern Paramount mit einer Klage gedroht wegen angeblich zu positiver Berichterstattung über seine Konkurrentin Kamala Harris im Präsidentschaftswahlkampf.

