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Der Libertäre Justin Amash will Trump und Biden die Party verderben

Der Libertäre Justin Amash will Trump und Biden die Party verderben

29.04.2020, 11:45
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Rep. Justin Amash, R-Mich., listens to debate as the House Oversight and Reform Committee considers whether to hold Attorney General William Barr and Commerce Secretary Wilbur Ross in contempt for fai ...
Justin AmashBild: AP/AP

Im Rennen um die US-Präsidentschaft hat sich der unabhängige Abgeordnete Justin Amash ins Spiel gebracht. Er habe einen Sondierungsausschuss ins Leben gerufen, der die Möglichkeit für eine Präsidentschaftsnominierung der Libertären Partei auslote, schrieb Amash am Dienstag (Ortszeit) auf Twitter.

«Ich bin aufgeregt und geehrt, diese ersten Schritte dahin zu gehen, Amerikanern jeden Hintergrundes als Präsident zu dienen», ergänzte er. Dazu verlinkte er eine Kampagnen-Webseite mit dem Titel «Amash for America».

Der Abgeordnete aus dem Gliedstaat Michigan war im Juli 2019 aus Kritik am Zustand des Zwei-Parteien-Systems bei den Republikanern ausgetreten und hatte sich für unabhängig erklärt. Der 40-Jährige ist wiederholt mit scharfer Kritik an US-Präsident Donald Trump aufgefallen. So schloss er sich im Sommer einer Resolution an, die die als rassistisch kritisierten Attacken Trumps auf vier demokratische Abgeordnete verurteilte.

Obwohl die Vorwahlen noch laufen, steht bei den Demokraten Joe Biden als Präsidentschaftskandidat quasi fest, nachdem sich der linke Senator Bernie Sanders aus dem Rennen zurückgezogen hat. Auch die Vorwahl im Bundesstaat Ohio am Dienstag entschied der 77-jährige frühere Vize-Präsident Medienberichten zufolge klar für sich, auch wenn Sanders noch mit auf dem Wahlzettel stand.

Wegen der Corona-Pandemie konnte bei der von Mitte März auf Dienstag verschobenen Wahl nur per Brief abgestimmt werden. Die offizielle Kandidatenkür ist im Sommer geplant, wenn auf einem Demokraten-Parteitag der Herausforderer des republikanischen Amtsinhabers Trump nominiert wird.

Unklar ist, wie sich eine Kandidatur Amashs auf die US-Wahl auswirken könnte. Denkbar wäre laut «New York Times» etwa, dass der konservative Amash Wähler abfischen könnte, die sonst - wenn auch widerstrebend - Biden ihre Stimme gegeben hätten, weil sie gegen Trump sind. Das würde Trump eher zur Wiederwahl verhelfen. Andererseits könnte Amash mit seiner fundamentalen Kritik an der Parteipolitik Konservative aus Trumps Lager abziehen und damit Biden nach vorn bringen. (aeg/sda/dpa)

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36 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Turrdy
29.04.2020 12:53registriert März 2018
Juhui, jetzt können die Amis neben Pest und Cholera auch noch Tuberkulose wählen! Hihi.
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homo sapiens melior
29.04.2020 12:20registriert Februar 2017
Wie hab ich einen amerikanischen Libertären zu verstehen? Das Wort wurde ja auch schon sehr unterschiedlich gebraucht. Ich weiss grad nicht, wo ich den jetzt einsortieren soll. Freiheit für's Geld? Freiheit vom Staat? Freiheit für Besitz? Freiheit von Aufsicht? Freiheit für was?
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fools garden
29.04.2020 12:43registriert April 2019
Ich weiss persönlich nicht wo ich den Libertären einordnen soll, aber dieses Politpingpong wie es seit Napoleon auch in Frankreich besteht, gefällt auch immer weniger.
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