Aufatmen in der Ukraine: Nach der Freigabe neuer Ukraine-Hilfen durch den Kongress hat US-Präsident Joe Biden während einer Rede im Weissen Haus ein sofortiges neues Militärpaket für das von Russland angegriffene Land angekündigt.
«In den nächsten Stunden» werde man damit beginnen, Ausrüstung für die Flugabwehr, Artillerie, Raketensysteme und gepanzerte Fahrzeuge in die Ukraine zu schicken, erklärte Biden. Das neue Paket mit einem Wert von rund einer Milliarde US-Dollar enthält einer vom US-Verteidigungsministerium veröffentlichten Übersicht zufolge dringend benötigte Artilleriegranaten verschiedener Kaliber und Raketen für Flugabwehrsysteme sowie gepanzerte Fahrzeuge.
Die Lieferungen umfassen auch Bradley-Schützenpanzer, Humvee-Geländefahrzeuge, Stinger-Flugabwehrraketen, Streumunition für die Artillerie, Anti-Panzer-Minen und Nachtsichtgeräte. Nicht geliefert werden Raketen für das Flugabwehrsystem Patriot, übereinstimmenden Medienberichten zufolge sollen dafür ATACMS-Raketen mit einer grösseren Reichweite enthalten sein.
Überraschend erklärte Bidens Sicherheitsberater Jake Sullivan gestern, dass die USA der Ukraine bereits vor Wochen weitreichende ATACMS-Raketen geliefert hat. Bei dem Waffensystem (englisch: Army Tactical Missile System) gab es zuletzt die Sorge, dass damit auch Ziele in Russland angegriffen werden könnten. Daher reagierten die USA und andere westliche Partner lange sehr zögerlich auf die Lieferforderungen aus Kiew.
Doch bereits im März haben sich die USA offenbar umentschieden: Die Präzisionswaffen seien von der US-Regierung im Stillen genehmigt worden und Teil eines Notfall-Militärpakets für die Ukraine gewesen. Die Lieferung sei zunächst nicht bekannt gegeben worden, «um die operative Sicherheit der Ukraine auf deren Wunsch hin aufrechtzuerhalten», sagte US-Aussenministeriumssprecher Vedant Patel.
Wie US-Regierungsvertreter bestätigten, sind die gelieferten ATACMS-Raketen bereits in der vergangenen Woche bei einem Angriff auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim sowie in dieser Woche bei einem Angriff auf die besetzte Stadt Berdjansk zum Einsatz gekommen.
Die USA hatten der Ukraine erstmals im vergangenen Jahr ATACMS-Raketen geliefert – aber nur mit einer Reichweite von 165 Kilometern. Die jetzt gelieferte Variante mit der längsten Reichweite kann Ziele in bis zu 300 Kilometern Entfernung treffen. Laut eines Regierungsvertreters hält die USA aber nach wie vor daran fest, dass die ATACMS mit erhöhter Reichweite nicht gegen Ziele in Russland eingesetzt werden dürfen.
Sicherheitsberater Sullivan kündigte bereits an, dass die USA weitere Raketen mit grosser Reichweite an die Ukraine liefern werde. Zu den ATACMS, die entweder mit Streumunition oder einem einzelnen Gefechtskopf ausgestattet sind, sagte er: «Sie werden einen Unterschied machen.» Gleichzeitig wiederholte er, dass es «keine Wunderwaffe» im Krieg zwischen Russland und der Ukraine gebe.
Theoretisch könnten die Ukrainer mit reichweitenstärkeren ATACMS auch die strategisch wichtige Krim-Brücke über die Meerenge von Kertsch angreifen. Aber Militärexperten weisen darauf hin, dass die ATACMS-Raketen mit einem Gefechtskopf von nur 225 Kilogramm nicht ideal für einen Angriff auf die Brücke und ihre massiven Stützpfeiler wären.
Grössere Chancen auf eine Zerstörung würde der deutsche Marschflugkörper Taurus bieten, dessen Gefechtskopf schwerer ist und mit seiner Doppelladung darauf ausgelegt ist, tief in massive Konstruktionen einzudringen. Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz bekräftigte gestern aber, dass man keine Taurus-Raketen an die Ukraine liefern werde. (pre/sda)
In der Ukraine wird auch für die Freiheit Europas gekämpft!
Europa hätte mit der Taurus eine Waffe, welche die Krimbrücke nachhaltig beschädigen könnte, Scholz will diese nicht liefern aus Ängsten.
Ich stelle mir Scholz gerade bei einem Angriff auf Deutschland vor, der würde wahrscheinlich sofort Kapitulieren und Deutschland an Russland abtreten.
Europa wird mit solchen Staatsoberhäuptern immer von den USA abhängig sein.
Und falls im Herbst die orange Pflaume gewählt wird, wird sich Europa in Zukunft ziemlich sicher ohne die USA wehren müssen.
Dazu sind wir anscheinend nicht in der Lage.