Drei US-Soldaten sind nach Angaben des Weissen Hauses in Jordanien in der Nähe der syrischen Grenze bei einem Drohnenangriff proiranischer Milizen getötet worden. Gut zwei Dutzend weitere Soldaten wurden demnach verletzt. Der Anschlag sei «von radikalen, vom Iran unterstützten militanten Gruppen» verübt worden, die in Syrien und im Irak operierten, teilte US-Präsident Joe Biden am Sonntag mit. Man sei allerdings noch dabei, die Fakten zu dem Angriff zusammenzutragen. Biden drohte: «Haben Sie keinen Zweifel – wir werden alle Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen, zu einem Zeitpunkt und in einer Weise, die wir wählen.»
MAJOR news — 3 U.S. soldiers killed & 25 injured in an #Iran-directed attack on a base on the #Syria-#Jordan border.
— Charles Lister (@Charles_Lister) January 28, 2024
A huge escalation, and what everyone’s worried about since the first attack on October 18. pic.twitter.com/mtNcAKdq0K
US-Medien zufolge ist es das erste Mal seit Beginn des Gaza-Kriegs, dass US-Soldaten im Nahen Osten durch einen feindlichen Angriff getötet wurden. Wegen des Kriegs, der mit dem Überfall der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober begann, ist die Sicherheitslage in der gesamten Region angespannt. Die USA haben immer wieder betont, dass sie befürchten, dass sich der Konflikt im Nahen Osten zu einem regionalen Krieg ausweiten könnte.
Es gab zunächst widersprüchliche Angaben darüber, welcher US-Stützpunkt in der Grenzregion getroffen wurde. Der Nachrichtensender Al-Dschasira zitierte einen jordanischen Regierungsvertreter, der sagte, der angegriffene US-Stützpunkt befinde sich ausserhalb Jordaniens. Proiranische Milizen im Irak bekannten sich zu der Attacke und erklärten, sie hätten vier US-Militärstützpunkte angegriffen, davon drei in Syrien am Sonntagmorgen. Der Nordosten Jordaniens grenzt sowohl an Syrien als auch an den Irak.
Das zuständige Regionalkommando des US-Militärs, Centcom, teilte mit, der tödliche Angriff habe sich am Sonntag auf einem US-Stützpunkt im Nordosten Jordaniens ereignet. Demnach sind neben den drei getöteten Soldaten 25 weitere verletzt worden. US-Sender berichteten später von mehr als 30 Verletzten. Dem Sender CNN zufolge sollen proiranische Kämpfer in Syrien für den Drohnenangriff auf den kleinen Stützpunkt namens Tower 22 in Jordanien an der syrischen Grenze verantwortlich sein. Es sei unklar, warum die Luftabwehr die Drohne nicht habe abfangen können, hiess es bei CNN weiter.
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete, die Truppen des US-geführten Bündnisses hätten nahe der syrischen Grenze mit Jordanien und dem Irak eine Drohne proiranischer Milizen abgeschossen. Diese hätten versucht, den von US-Truppen genutzten Militärstützpunkt Al-Tanf anzugreifen.
Proiranische Milizen haben seit Mitte Oktober mehr als 160 Angriffe auf US-Militärstützpunkte im Irak und in Syrien verübt, Dutzende US-Soldaten wurden dabei verletzt. Das Pentagon hatte in der Vergangenheit betont, dass bei den Angriffen in der Regel keine Infrastruktur zerstört worden sei. Die USA haben auf die Angriffe mit mehreren Luftschlägen reagiert.
In Jordanien waren mit Stand Sommer 2023 rund 3000 US-Soldaten stationiert, wie etwa das Portal Axios berichtete. Sie unterstützen dort unter anderem Jordanien im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS).
Biden betonte, dass die USA «im Kampf gegen den Terrorismus» zusammenstünden. «Es ist ein Kampf, den wir nicht aufgeben werden.»
«Heute ist das Herz der Amerikaner schwer», erklärte Biden. «Diese Angehörigen des Militärs verkörperten das Beste, was unsere Nation zu bieten hat: Unerschütterlich in ihrer Tapferkeit. Unbeirrt in ihrer Pflicht. Unbeugsam in ihrem Engagement für unser Land.» Bei einem Wahlkampfauftritt am Sonntagnachmittag (Ortszeit) im Bundesstaat South Carolina betonte Biden noch einmal, dass die USA auf den Angriff reagieren würden. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin erklärte, er sei «entrüstet und tief betrübt».
Iran hat eine Verwicklung abgestritten. Das berichtete die iranische Nachrichtenagentur Irna am Montagmorgen Ortszeit.« Der Iran hat nichts mit diesen Angriffen zu tun und der Konflikt besteht zwischen der Armee der Vereinigten Staaten von Amerika und den Widerstandsgruppen in der Region», so der Vertreter der Islamischen Republik bei den Vereinten Nationen laut Irna.
Die irakische Regierung hat den Drohnenangriff auf US-Soldaten in Jordanien scharf verurteilt. Regierungssprecher Basim Alawadi äusserte am Montag auf der Plattform X (ehemals Twitter) auch die Sorge über die «alarmierenden Sicherheitsentwicklungen in der Region».
Der Regierung in Bagdad fordere ein Ende der Gewaltspirale und sei weiter bereit, zur Eindämmung des Konflikts beizutragen. Der regionale und internationale Frieden sei gefährdet.
(cst/sda/dpa)
Das Ganze wird noch einige "Opfer", aber leider auch sogenannten Kollateralschaden nach sich ziehen.
Wenn es doch nur so etwas gäbe, wie beispielsweise Geschichte, aus der man lernen könnte...