International
USA

Modemogul Peter Nygard verhaftet: 57 Frauen werfen ihm Missbrauch vor

Modemogul Peter Nygard verhaftet: 57 Frauen werfen ihm Missbrauch vor

16.12.2020, 11:0716.12.2020, 12:51
Mehr «International»

Der frühere Modeunternehmer Peter Nygard ist wegen sexueller Übergriffe, Erpressung und weiteren Verbrechen festgenommen worden, wie die Bundesstaatsanwälte in Manhattan am Dienstag bekannt gaben.

FILE - In this March 2, 2014, file photo, Peter Nygard attends the 24th Night of 100 Stars Oscars Viewing Gala at The Beverly Hills Hotel in Beverly Hills, Calif. Nygard faces criminal charges in New  ...
Bild: keystone

Der 79-Jährige soll in einem Zeitraum von 25 Jahren den Einfluss seines Bekleidungsunternehmens genutzt haben, um Frauen zu sexuellen Handlungen mit ihm sowie mit Freunden und Geschäftspartnern zu zwingen. Den Vorwürfen zufolge habe Nygard sich häufig Frauen aus ärmeren Verhältnissen oder solche, die bereits in der Vergangenheit Opfer von Missbrauch geworden sind, ausgesucht. Darunter auch Minderjährige. Er soll ihnen falsche Versprechen wie Karrieremöglichkeiten sowie finanzielle Unterstützung gemacht haben.

Bereits Anfang des Jahres fanden in den Büros des Modelabels Nygards Razzien statt, nachdem zehn Frauen eine Sammelklage eingereicht hatten. Nach Bekanntgabe der Vorwürfe zog er sich aus dem Unternehmen zurück. Im März meldete er Insolvenz an.

Mittlerweile haben sich 57 Frauen der Klage angeschlossen. Teilweise sollen die Taten bereits im Jahr 1977 stattgefunden haben. Einige der Frauen gaben an, zur Tatzeit minderjährig gewesen zu sein, wie BBC News berichtet.

Nygard gründete 1967 das Unternehmen Nygard International, welches Damenbekleidung herstellte. Er wurde in Helsinki geboren. Mit seiner Familie wanderte er im Kindesalter nach Kanada aus. In den 70er Jahren war er einmal kurz verheiratet. Er hat mit vier verschiedenen Frauen sieben Kinder.

Nach einer Anhörung in Kanada wurde der frühere Modemogul am Dienstag verhaftet. Der nächste Gerichtstermin steht am 13. Januar 2021 an. Seine Anwälte wiesen die Vorwürfe zurück und versuchen, eine Freilassung gegen Kaution zu beantragen.

(cst)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
MeToo: Weinstein, der Skandal und seine Folgen
1 / 18
MeToo: Weinstein, der Skandal und seine Folgen
5. Oktober 2017: Die «New York Times» bringt den Fall Weinstein ins Rollen. Die Zeitung berichtete als erste über den Vorwurf der sexuellen Belästigung, gestützt auf die Aussagen von mehreren Frauen. Die Vorfälle reichen demnach fast drei Jahrzehnte zurück. Ausserdem soll Weinstein in acht Fällen Schweigegeld gezahlt haben.
quelle: ap/ap / damian dovarganes
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Vier Beweise, dass Weinsteins Verhalten kein Geheimnis war
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
Israel plant den Gegenschlag auf den Iran – das Nachtupdate ohne Bilder
Israel will einen Gegenschlag auf den Iran in Angriff nehmen, muss dabei aber die zahlreichen Interessen der Verbündeten gewichten. Die USA halten sich weiter bedeckt. Hier ist das Nachtupdate.

Israel will den Iran für dessen Drohnen- und Raketenangriff bestrafen, ohne internationalen Rückhalt zu verlieren. Man wäge die weiteren Schritte ab, sagte der israelische Generalstabschef Herzi Halevi am Montag. Auf einen Angriff mit so vielen Raketen auf Israel werde eine Reaktion folgen. Zugleich fügte Halevi hinzu: «Der Angriff des Irans hat neue Möglichkeiten für die Zusammenarbeit im Nahen Osten geschaffen. Wir bewerten die Lage und halten uns auf höchstem Niveau bereit.» Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu betonte einem Bericht des israelischen Rundfunksenders Kan zufolge bei einem Treffen mit Ministern seiner Likud-Partei, auf den Angriff des Irans müsse eine kluge Reaktion folgen. Der Iran solle nervös warten müssen, wann die Gegenreaktion erfolge, so wie es Israel vor dem Angriff am späten Samstagabend ergangen sei.

Zur Story