Vor gut einem Monat kam es in El Paso zu einer Massenschiesserei in einer Walmart-Filiale. Dabei verloren 22 Mensch ihr Leben. Nun sieht sich der grösste US-Einzelhändler – der gleichzeitig auch ein grosser Waffen- und Munitionsverkäufer ist – gezwungen zu reagieren.
Walmart wagte es, in die nationale Waffendebatte zu treten. Dabei verkündete das Unternehmen, dass der Verkauf von Munition für militärische Sturmgewehre eingestellt wird. Zudem werde in Zukunft das offene Tragen von Waffen in ihren Filialen verboten und es der Druck auf den Kongress zur Erhöhung von Hintergrund-Checks und der Einführung eines Verbotes von Sturmgewehren soll verstärkt werden.
Normalerweise hält sich das Unternehmen weitgehend aus der Politik heraus, was die Reaktion auf das Massaker von El Paso noch erstaunlicher erscheinen lässt. Staats- und Regierungschefs sollen dafür sorgen, dass Waffen nicht in die Hände von Personen fallen, die eine unmittelbare Gefahr für die Gesellschaft darstellen.
Sogar ein Verbot von Sturmgewehren schliesst Walmart nicht aus. Doug McMillon, CEO der Firma, sagte in einer Erklärung, dass solche schrecklichen Ereignisse sich häufen und nach einem kurzen Aufschrei wieder nichts verändert werde. Damit soll nun Schluss sein.
Die Entscheidung stösst vor allem bei Verfechtern der Waffenrechte auf Kritik. Die NRA warnte Walmart gemäss der New York Times, dass sie so nur Kundschaft an andere Unternehmen verlieren werde, «die die amerikanischen Grundfreiheiten stärker unterstützen». (mim)