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Hegseth: Zur Not auch Marineinfanteristen wegen Protesten in Los Angeles

U.S. Defense Secretary Pete Hegseth salutes during a ceremony at the US cemetery to commemorate the 81st anniversary of the D-Day landings, Friday, June 6, 2025 in Colleville-sur-Mer, Normandy. (AP Ph ...
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth erwägt notfalls auch den Einsatz von Marineinfanteristen.Bild: keystone

Hegseth: Zur Not auch Marineinfanteristen in Los Angeles

08.06.2025, 10:3008.06.2025, 10:30
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Angesichts der teils von Gewalt überschatteten Proteste in Los Angeles gegen die Abschiebepolitik der Regierung erwägt US-Verteidigungsminister Pete Hegseth notfalls auch den Einsatz von Marineinfanteristen. «Sie sind in hoher Alarmbereitschaft», schrieb er auf der Plattform X über in Kalifornien stationierte Einheiten der Streitkräfte. Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump den Einsatz von mindestens 2'000 Soldatinnen und Soldaten der Nationalgarde befohlen, um die Lage unter Kontrolle zu bringen.

Kaliforniens demokratischer Gouverneur Gavin Newsom kritisierte sowohl Trump als auch Hegseth und zeigte sich entsetzt: Der Verteidigungsminister drohe damit, Soldaten «auf amerikanischem Boden gegen die eigenen Bürger einzusetzen», schrieb er auf X. «Das ist geistesgestörtes Verhalten.»

Die am Freitag ausgebrochenen und vereinzelt auch gewaltsamen Proteste in Los Angeles' Stadtteil Paramount richten sich gegen die Sicherheitskräfte der US-Einwanderungsbehörde ICE, die Migranten ohne gültige Papiere festgenommen hat, um sie abzuschieben. Manche Demonstranten bewarfen die Sicherheitskräfte unter anderem mit Steinen. Das Trump unterstellte US-Heimatschutzministerium sprach von einer massiven Eskalation. Demnach griffen rund 1'000 Demonstranten ICE-Beamte an. Die örtliche Polizei sei erst nach zwei Stunden eingeschritten, kritisierte das Ministerium.

Die Nationalgarde ist eine militärische Reserveeinheit und Teil der US-Streitkräfte. In den USA haben im Normalfall die Bundesstaaten die Kontrolle über die Nationalgarde. Deren Einsatz auf Befehl des Präsidenten gegen den Willen des Bundesstaats stellt eine massive Eskalation dar. Eine Mobilmachung des regulären Militärs im Inneren – wie von Hegseth angedroht – wäre ein noch grösserer Tabubruch. (sda/dpa)

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85 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Nihil fit sine causa
08.06.2025 11:03registriert Februar 2022
Wenn ich solche Nachrichten lese, denke ich, dass ein Bürgerkrieg strategisch provoziert wird um das ganze System diktatorisch neu aufzustellen.
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001243.3e08972a@apple
08.06.2025 10:43registriert Juli 2024
Er könnte auch noch befreundete Staaten wie Russland um Hilfe bitten.
🤷🏻‍♂️
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Hans Jürg
08.06.2025 10:50registriert Januar 2015
Hegseth. Dumm wie Bohnenstroh. Aber dafür hat er immer die Haare schön, eine perfekt gebundene Krawatte und stets frisch gebügelte Massanzüge. Also hat er alles, was man - zumindest in den Augen von Trump und Vace - für sein Amt braucht.
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